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von Madlen Haarbach

Veröffentlicht am 28.10.2020

die aktuelle Coronasituation hält den Bezirk in Atem. Am Dienstagabend lag die Infektionsrate für Neukölln bei 250,7 – also dem Fünffachen jenes Wertes, ab dem härtere Maßnahmen ergriffen werden sollen, um die Pandemie einzudämmen. Denn von Kontrolle kann schon lange keine Rede mehr sein, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen denken mittlerweile laut über einen möglichen Lockdown nach. Seit 13 Uhr diskutieren die Ministerpräsident*innen der Bundesländer und das Kanzleramt über die bundesweite Verschärfung der Maßnahmen.

Seit Montag hat auch die Schule wieder begonnen. Der Senat hat einen Vier-Stufen-Plan beschlossen, der bei steigenden Infektionszahlen verschiedene Maßnahmen wie Kohortenbildung und eine erweiterte Maskenpflicht vorsieht. Erst bei der letzten von vier Gefahrenstufen soll ein Teil der Schüler*innen zu Hause unterrichtet werden (tagesspiegel.de). Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) sprach sich für eine erweiterte Maskenpflicht im Unterricht aus. Sie begrüße „die Entscheidung der Senatsverwaltung für Bildung Jugend und Familie, das Tragen von Mund-Nasenschutz-Masken für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufen anzuordnen. Bei der derzeitigen Infektionslage kann das jedoch nur ein erster Schritt sein. Ich gehe davon aus, dass wir nach dem Schulbeginn in der kommenden Woche zusammen mit der Schulaufsicht und dem Gesundheitsamt auf die aktuelle Datenlage in unseren Schulen sehr
schnell reagieren werden“, erklärte Korte.

Ein wöchentliches Update zur Infektionslage in den Schulen durch die Senatsbildungsverwaltung und die Gesundheitsämter der Bezirke sei zwingend notwendig. „Sollte sich die Situation weiter verschärfen, halte ich die Ausweitung des Tragens von Mund-Nasenschutz-Masken auf alle anderen Schulstufen für folgerichtig.“

Eine der neuen Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus ist die Maskenpflicht in einigen belebten Straßen und Plätzen – darunter aktuell auch in der Karl-Marx-Straße. Am Samstag kontrollierte die Polizei die Umsetzung der neuen Regeln – und stieß auf viele Menschen, die längst den Überblick über geltende Regeln verloren hatten. Um auf die neue Pflicht hinzuweisen, ließ Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) kurzerhand entsprechende Graffitis auf die Straße pinseln (tagesspiegel.de). Einen Überblick zu allen weiteren aktuellen Regelungen – und auch wieder mehr Verboten – finden Sie hier. Alle aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus in Berlin finden Sie hier im Liveblog, aus Deutschland und der Welt hier.

Ein bisschen mehr Übersicht in das Wirrwarr der Regelungen will auch der neue Podcast des Gesundheitsamtes bringen: Christine Wagner und Serkan Cetinkaya berichten wöchentlich aus ihrer Arbeit im Pandemiestab und erklären, was die Arbeit des Gesundheitsamtes während einer Pandemie ausmacht. In den ersten beiden Folgen schildert Serkan Cetinkaya etwa, welche Themen die Anrufer*innen der Coronahotline besonders beschäftigen – von Fragen nach der Quarantäne bis hin zu Regelungen für Kontaktpersonen. Christine Wagner erklärt, warum nach einem Coronafall in einer Kita die Eltern der anderen Kinder nicht auch in Quarantäne müssen – und warum man sich als Kontaktperson aus der Quarantäne nicht „freitesten“ lassen kann. Den Podcast mit dem Titel „Feierabendfunk“ können Sie bei allen gängigen Podcast-Anbietern hören, etwa bei Podigee, Apple Podcasts und Spotify.

Madlen Haarbach ist Redakteurin im Berlin-Ressort beim Tagesspiegel. Sie freut sich über Kritik, Anregungen und Tipps bei Twitter oder per E-Mail.

Dieser Beitrag stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für Neukölln. Die Newsletter für alle 12 Berliner Bezirke gibt es kostenlos und in voller Länge hier: leute.tagesspiegel.de

Hier die Themen aus dem aktuellen Neukölln-Newsletter:

  • Feuer im Gemeinschaftsgarten: Unbekannte zünden Hütte der „Karma Kultur“ in Rixdorf an
  • Neubauwohnungen, statt historische Kutschen? Verwirrung um Bebauungsplanverfahren am Richardplatz
  • Abrissarbeiten auf dem ehemaligen „Blub“-Gelände fast beendet – Baustart für 2021 geplant
  • Neuköllner Spielplatzdrama: Jahrelanger Streit um Brachfläche an der Zeitzer Straße
  • Nach 23 Uhr nur noch Eistee: Wie die Bar am Ufer die Zeit nach der Sperrstunde erlebt
  • Hakan Demir kandidiert für die SPD zur Bundestagswahl
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