Namen & Neues

Über Sinn und Unsinn einer Verlängerung der U-Bahnlinie 7

Veröffentlicht am 23.05.2018 von Madlen Haarbach

Bereits häufiger ging es hier um die potentielle Verlängerung der U-Bahnlinie 7 gen Süden. Während der Anschluss an den Flughafen BER (der – wenn überhaupt – frühestens 2020 fertig werden soll) erst einmal vom Tisch ist, regt der Senat offenbar Machbarkeitsstudien für eine Verlängerung an die südliche Stadtgrenze oder bis zum Flughafen Schönefeld an. Nicht zuletzt Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) erklärte die Verlängerung der U7 zum wesentlichen Fokus seiner Amtszeit.

Die Meinungen über den Sinn einer Verlängerung gehen auseinander. Während viele mit der besseren Verbindung an den Flughafen Schönefeld argumentieren, halten andere die Pläne für unrealistisch. Leute-Leser Matthias Gibtner kommentiert: „Die Idee, die U7 über Rudow hinaus bis zur Stadtgrenze oder bis S-Bahnhof Schönefeld (vom Flughafen BER ist übrigens – das vergessen manche bei dieser neuen Debatte – in dem Senatsbeschluss nicht die Rede) zu verlängern, ist völlig grotesk. Das Siedlungsgebiet südlich des bisherigen Endpunktes ist ein dünn bebautes Einfamilienhausviertel. Durch solche Gegenden legt man keine U-Bahnen, das ist aufgrund der Kosten eines solchen Vorhabens unrealistisch. Auch die Idee, daß das Land Brandenburg zukünftig die Betriebskosten einer Berliner U-Bahn auf seinem Landesgebiet finanzieren könnte, ist abwegig. Stellen Sie sich den Aufschrei vor, wenn irgendwann in der Prignitz oder in der Uckermark ganze Busliniennetze oder Regionalbahnen eingestellt werden müssten, um den Betrieb einer U-Bahn im Speckgürtel zu finanzieren. Das Risiko würde keine Brandenburgische Landesregierung auf sich nehmen, so etwas funktioniert nicht mal im viel reicheren Münchener Umland Richtung Garching zufriedenstellend. U-Bahnen sind nun mal extrem teuer, sowohl im Bau als auch im Unterhalt und Betrieb. Das gilt überall.“