Namen & Neues
Fahrradleichen: Fast 500 entsorgte Leihräder pro Jahr
Veröffentlicht am 20.03.2019 von Madlen Haarbach
Mit dem Aufschwung der Leihräder wurden auch ein anderes Phänomen im Straßenbild alltäglich: Fahrradleichen. Unbrauchbare, defekte, schrottreife ehemalige Leihfahrräder. In Neukölln wurden im vergangenen Jahr 494 Schrotträder entsorgt, ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2017 (558). Das zeigt die Antwort auf eine Anfrage des Abgeordneten Oliver Friederici (CDU). 2016 wurden 329 Fahrradleichen entsorgt. Zuständig ist in Neukölln das Ordnungsamt, und zwar ein in Teilzeit beschäftigter Mitarbeiter. Jener kümmert sich ausschließlich um die Kontrolle der Schrotträder. Werden Schrotträder gemeldet, werden sie in Neukölln gelb markiert – sofern sie keine akute Gefahr für den Verkehr darstellen. Der gelbe Punkt setzt, ähnlich wie auch bei Schrottautos, eine Frist, in der das Rad entsorgt werden muss. Andernfalls wird das Rad durch die Berliner Stadtreinigung beseitigt. Die BSR trägt auch die Kosten für die Entsorgung.
Abgestellt werden die Räder demnach häufig an U-Bahnhöfen, Einkaufszentren und Plätzen wie dem Hermannplatz oder dem Vorplatz vom Rathaus Neukölln. Dort würden die Räder häufig „vergessen“, heißt es in der Antwort. „Die Beseitigung von „Fahrradleichen“ hat in Neukölln eine hohe Priorität“, sagt Christian Berg, Sprecher des Bezirksbürgermeisters Martin Hikel (SPD), der Deutschen Presseagentur. Das Ordnungsamt prüfe bei seinen Streifen stets auch Schrotträder. Meldungen von Bürger*innen würden innerhalb von drei Tagen bearbeitet. Entfernt werden die Räder demnach monatlich.