Namen & Neues
Hobrecht 59 kämpft ums Vorkaufsrecht
Veröffentlicht am 17.04.2019 von Madlen Haarbach
„Jetzt geht’s los“, beschreibt Maik im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Nova den Moment, als er Ende März den Brief von Stadtrat Jochen Biedermann aus dem Briefkasten zog. Das Haus in dem er lebt, die Hobrechtstraße 59, wurde an einen Investor verkauft. Schon vorher hätten die Mieter*innen etwas befürchtet – die Vermieterin war sehr alt, fremde Menschen inspizierten das Haus, sagt Maik. Auch die RBB-Abendschau berichtete (Twitter).
Nun schreiben die Mieter*innen städtische Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften an, um ihnen den Kauf des Hauses über das Vorkaufsrecht schmackhaft zu machen – und treten dabei unfreiwillig auch in Konkurrenz mit anderen verkauften Häusern: um die beste Öffentlichkeitsarbeit, das beste und attraktivste Paket. Denn auch bei den kommunalen Wohnungsgesellschaften ist die Wirtschaftlichkeit ausschlaggebend. Viele Häuser werden aktuell verkauft, nicht alle können vorgekauft werden – denn die Mittel der Gesellschaften und des Senats sind begrenzt. Der Fall zeigt exemplarisch die Komplexität der Situation: Warum sollte die Hobrechtstraße 59 vorgekauft werden, aber ein anderes benachbartes Haus nicht?