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950 Arbeitsplätze bedroht: Philipp-Morris-Werk soll bis Jahresende geschlossen werden

Veröffentlicht am 29.05.2019 von Madlen Haarbach

Die Zentrale des Tabakkonzerns nennt es „Abbau von Überkapazitäten“, bei der Gewerkschaft hingegen ist von einem „Kahlschlag“ die Rede. Tatsache ist: Der international aufgestellte Tabakkonzern Philip Morris International (PMI), führender Hersteller auf dem deutschen Zigarettenmarkt, hat beschlossen, die Zigarettenproduktion in seinem Neuköllner Werk zum kommenden Jahreswechsel einzustellen. Etwa 950 von 1050 Mitarbeiter*innen sollen ihre Job verlieren. tagesspiegel.de

„Die Schließung des Werkes ist ein harter Schlag für den Standort Neukölln, aber vor allem eine Hiobsbotschaft für die 950 Beschäftigten, die zum Jahresende entlassen werden sollen“, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel. Der Konzern produziere seit 1972 erfolgreich in Neukölln, deshalb sei diese Ankündigung so schwer nachvollziehbar. „Ich habe heute persönlich mit dem Berliner Verantwortlichen des Konzerns gesprochen und dringend darum gebeten, die Schließungspläne noch einmal zu überdenken, zumindest aber in dieser Form abzufedern. Absolut notwendig ist, dass mit Betriebsrat und Gewerkschaft ein Sozialplan für die Beschäftigten erarbeitet wird“, so Hikel weiter.

Er habe auch die Agentur für Arbeit gebeten, sich sofort um die Beschäftigtenstruktur zu kümmern und alle Vorbereitungen zu veranlassen. Es werde in den kommenden Monaten darum gehen, für 950 Menschen neue Jobs zu finden, damit sie und ihre Familien keine Existenzangst haben müssen. Auch die Auszubildenden müssten in anderen Betrieben ihre Ausbildung fortsetzen können. „Das alles setzt viel Vorbereitung voraus und wird in jedem Fall ein Kraftakt werden. Für Neukölln entsteht gleichzeitig die Chance, die nicht mehr benötigten Flächen zu entwickeln und so neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dazu werden wir mit den Eigentümern Gespräche aufnehmen“, sagt Hikel.