Namen & Neues
Wie es für die Beschäftigten des Philip-Morris-Werkes weitergehen könnte
Veröffentlicht am 04.09.2019 von Madlen Haarbach

Es war einmal eine große Zigaretten-Fabrik in Berlin. Auf Anfrage des Linken-Verordneten Ahmed Abed erklärte Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) im Rathaus, dass er am 28. Mai von der Schließung der Philip-Morris-Fabrik erfahren habe. In diesem Zusammenhang sollen 950 Mitarbeiter*innen zum Jahresende ihren Job verlieren. Noch am selben Tag habe er unter anderem mit der Vorsitzenden des Betriebsrates über die Situation der gekündigten Mitarbeiter gesprochen, so Hikel weiter. Außerdem habe er die Agentur für Arbeit gebeten, Vorbereitungen zu treffen, um die unmittelbar von Arbeitslosigkeit betroffenen Mitarbeiter*innen schnell zu vermitteln.
„Das Bezirksamt wird alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den Beschäftigten einen individuell angemessenen Übergang in andere Arbeitsverhältnisse zu ermöglichen“, sagte Hikel weiter. Derzeit würde die Arbeitsagentur eine Übersicht der Beschäftigtenstruktur bei Philip Morris erarbeiten, um eine geeignete Grundlage für die weitere Unterstützung zu erhalten – etwa Informationen über spezifische Fachkenntnisse und den Wohnort der Beschäftigten. Konkret unterstützen könne das Bezirksamt die Beschäftigten etwa bei der Profilbildung und eventuell notwendigen Qualifizierung. Nach einer von Philip Morris selbst organisierten Jobmesse könnte auch eine weitere Arbeitgebermesse stattfinden.
Gekündigte Mitarbeiter*innen könnten etwa eine Zukunft im öffentlichen Dienst finden: Hier gebe es einen hohen Bedarf an qualifizierten Mitarbeiter*innen, sagte Hikel. Aufbauen will das Bezirksamt dabei auf die Erfahrungen bei der Insolvenz von Air Berlin – nach der Pleite hätten zahlreiche ehemalige Beschäftigte eine neue Stelle im öffentlichen Dienst angetreten. Auch in Handwerksbetrieben würden derzeit fachkundige Mitarbeiter*innen händeringend gesucht.
Hikel betonte zudem, dass der Standort des Werkes für die lokale Wirtschaft äußerst attraktiv sei und es bereits zahlreiche Anfragen von potentiell interessierten Unternehmen gebe. – Text: Madlen Haarbach
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