Das therapeutische Spiel „Original Play“ wird seit einigen Jahren in verschiedenen Kindereinrichtungen angeboten. Dabei wurde bereits 2018 wegen Missbrauchsverdacht bei Anwendung der Methode ermittelt. Vergangene Woche warnte dann der Senat nach einem Bericht im RBB-Magazin „Kontraste“, dass das Spiel insbesondere bei „jüngeren Kindern als kritisch gesehen“ werde, da es „zu Grenzüberschreitungen kommen könnte“. Bei „Original Play“ rangeln Erwachsene mit Kleinkindern, es kommt zu engem Körperkontakt. Verschiedene Eltern hatten im RBB berichtet, dass es im Rahmen des Spiels zu sexuellen Übergriffen auf Kinder gekommen sei.

Auch Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU) warnt nun vor der Nutzung und rät allen Neuköllner Kitas davon ab, die Methode anzuwenden. Parallel fordert er den Senat auf, das Spiel in Berlin ganz zu verbieten. Zwar sei bislang kein Fall bekannt, in dem das Spiel in einer Neuköllner Kita angewendet wurde. Es könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass auch Neuköllner Kitakinder betroffen sind, da das Bezirksamt keine Fachaufsicht über die Kitas habe, teilt Liecke mit. Es sei unverantwortlich, dass die Bezirke erst durch die Medienberichterstattung von den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Zusammenhang mit dem Spiel erfahren würden. „Unabhängig von den individuellen strafrechtlichen Konsequenzen ist diese Methode vollkommen unvereinbar mit dem Berliner Bildungsprogramm. Die Senatsverwaltung muss unverzüglich klarstellen, dass ‚Original Play‘ in Berliner Kitas nicht angewendet werden darf“, so Liecke weiter. – Text: Madlen Haarbach
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