Namen & Neues
AfD-Verordneter Christian Blank weist Neonazi-Verbindungen zurück
Veröffentlicht am 11.03.2020 von Madlen Haarbach
Mitte Februar veröffentlichte der antifaschistische Verbund „Recherche030“ einen Artikel, wonach der AfD-Bezirksverordnete Christian Blank Verbindungen zu dem rechtsextremen Netzwerk „Nationaler Widerstand“ (NW) haben soll. Blank war auf Fotos mit bekannten Mitgliedern des NW zu sehen (NL vom 19. Februar 2020). In einer persönlichen Erklärung wies Blank diese Vorwürfe bereits in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 26. Februar zurück. Das Foto, das diese Verbindungen belegen soll, stamme von einer Feier zur Fußballeuropameisterschaft 2012. Dass sich neben ihm auch verschiedene Personen aus dem rechtsextremen Spektrum auf dem Foto befinden, leugnet Blank nicht. Dies sei ihm zum damaligen Zeitpunkt angeblich nicht bekannt gewesen.
„Sowohl vor, als auch nach dieser Veranstaltung bestand keinerlei Kontakt zwischen Herrn Blank und dem rechtsextremistischen Milieu“, beteuerte er in seiner Erklärung. Aus seiner Sicht würden nun „einige Fraktionen des linken Spektrums“ gezielt versuchen, sein Ansehen durch eine „Schmutzkampagne“ zu beschädigen, „um eine Unterstützung seitens der Fraktionen des liberal-konservativen Lagers für seine Kandidatur in den Vorstand der BVV zu sabotieren.“ Gleichzeitig kündigte Blank an, nicht erneut für den BVV-Vorstand kandidieren zu wollen, berichtet meine Kollegin Nina Breher. Dadurch wolle er sich und seine Familie schützen. Zuvor hatte er in unzähligen Wahlgängen versucht, zum BVV-Vorsitzenden gewählt zu werden.
Auch in der Neuköllner CDU zeichnen sich Verbindungen in die rechtsextreme Szene ab. Thomas S., ehemaliges Mitglied der NPD und Gründer des mittlerweile aufgelösten Vereins „BSG Elektro Krause“, soll verschiedene Verbindungen in die rechtsextreme Szene haben (NL vom 19. Februar). Er teilte nun mit, dass er seit dem 1. Mai 2018 Mitglied der CDU sei. Von der Neuköllner CDU gab es auf entsprechende Anfragen des Tagesspiegels keine Antwort.
Die Berichte von „Recherche030“, wonach S. aus dem TSV Rudow geworfen worden sei, weil Antifaschist*innen gegen ihn protestierten, wies er zurück. Vielmehr sei er immer noch Mitglied des TSV Rudow, habe sein „persönliches Engagement“ aber „aufgrund privater und beruflicher Aufgaben einschränken müssen“. Personelle Überschneidungen zwischen seinem ehemaligen Verein, der „BSG Elektro Krause“, und dem „Nationalen Widerstand“ seien ihm nicht bekannt, erklärt S. weiter. Nachfragen zu seiner Mitgliedschaft in der NPD, der rechtsextremen Gruppierung „Autonome Nationalisten“ sowie Verbindungen zwischen den „Autonomen Nationalisten“ und der „BSG Elektro Krause“ ließ S. unbeantwortet.