Namen & Neues

Bewohner*innen der Leine-/Oderstraße bangen um Wohnung

Veröffentlicht am 18.03.2020 von Madlen Haarbach

Viele Menschen sind in der aktuellen Ausnahmesituation verunsichert. Was aber, wenn man nicht nur um die eigene Gesundheit und die anderer bangt, sondern auch noch um die eigene Wohnung? So geht es derzeit rund 320 Bewohner*innen des Wohnblocks in der Leinestraße 28-36A/ Ecke Oderstraße 28-29 im Schillerkiez. Der Komplex mit 164 Wohnungen, einst als das Symbol der Luftbrücke bekannt, wurde an eine luxemburgische SARL, eine Kapitalgesellschaft mit beschränkter Haftung, verkauft. Der Käufer soll, nach Angaben der Bewohner*innen, Teil eines komplexen Netzwerks sein. Zutiefst beunruhigt sind die Bewohner*innen allerdings nicht nur durch den Verkauf an einen möglicherweise profitorientierten Investor. Inwiefern der Bezirk bei der Prüfung eines möglichen Vorkaufsrechtes weiter handlungsfähig bleibt, möchte eine Mieterin des Hauses wissen und wendete in einer E-Mail an den Tagesspiegel. Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) versichert auf Anfrage, dass auch in Coronazeiten die Vorkaufsrechtsprüfungen weiter laufen würden. „Wir überlegen gerade, was wir bei neuen Fällen anstelle der üblichen Infoveranstaltung machen und wir sind natürlich auch auf Partner*innen angewiesen, die als Drittkäufer*innen zur Verfügung stehen müssen. Aber bisher läuft noch alles“, sagt Biedermann.

Erst vergangenen Woche hatte Biedermann übrigens verkündet, dass das die Ausübung des Vorkaufsrechtes des Hauses in der Juliusstraße 59 zu Gunsten der Gewobag rechtskräftig sei. Die Widerspruchsfrist des neuen Käufers war abgelaufen.