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Bezirksbürgermeister stellt kurzfristig Öffnung von Straßen für den Fußverkehr in Aussicht
Veröffentlicht am 22.04.2020 von Madlen Haarbach
Das Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln forderte kürzlich in einem offenen Brief an Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) temporäre Verkehrsbeschränkungen und sogenannte Pop-up-Radwege im Bezirk. In seiner Antwort stellte Hikel nun die kurzfristige Schließung von Straßen für den Autoverkehr und im Gegenzug die Öffnung für Fußgänger*innen in Aussicht.
Sein wichtigstes Anliegen sei es, laufende Projekte trotz der derzeit eingeschränkten Personalkapazitäten voranzubringen, erklärte Hikel. Dabei nannte er die feste Radinfrastruktur in der Hermannstraße, den Umbau der Weserstraße zur Fahrradstraße und die Asphaltierung der Fahrradstraße Oderstraße. „Entscheidend ist für mich, dass sich diese gemeinsam vorangebrachten Radverkehrsprojekte nicht relevant verschieben“, schreibt Hikel.
Angesichts der langanhaltenden Schließung von Kitas und zum Teil auch von Schulen sei das Bezirksamt der „Öffnung von Straßenabschnitten für zu Fuß Gehende gegenüber sehr aufgeschlossen“, heißt es weiter. Das Straßen- und Grünflächenamt prüfe derzeit, für welche Bereiche eine entsprechende Öffnung von Straßenabschnitten, beziehungsweise die Einrichtung von temporären Spielstraßen, in Frage komme. An einigen Stellen, „zumal solchen, die an Grünanlagen anschließen oder sich in gewerbearmen Straßen befinden“, sei eine Schließung für den Autoverkehr „denkbar“. Dort solle der Straßenraum für alle nutzbar werden, schreibt Hikel und kündigt eine zeitnahe Entscheidung an.
Temporäre Radstreifen, sogenannte Pop-up-Radwege, wird es in Neukölln hingegen eher nicht geben. Im Bezirk gebe es kaum dreispurige Straßen, die noch dazu keinen Parkstreifen hätten. Eventuelle Planungen, etwa für die Hermannstraße, seien etwa auf Grund von Einmündungen und Lieferzonen derart komplex, dass sie für einen kurzen Zeitraum nicht zu rechtfertigen seien. Im Gespräch mit der Senatsverwaltung für Umwelt sei das Straßen- und Grünflächenamt zu dem Schluss gekommen, dass es im Norden des Bezirkes keine für temporäre Radstreifen in Betracht kommenden Straßen gebe. Denkbar wären allerdings Lösungen auf Hauptverkehrsstraßen südlich des Teltowkanals. Das werde aktuell geprüft, schreibt Hikel weiter.
Immerhin fast Neukölln ist übrigens der geschützte Fahrradstreifen, der heute am Kottbusser Damm gebaut wurde.
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