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Initiative legt Kiezblock-Konzept für einen verkehrsberuhigten Richardkiez vor – weitere Initiative für Reuterkiez gestartet

Veröffentlicht am 17.03.2021 von Madlen Haarbach

Wie kann man den Durchfahrtsverkehr aus dem Richardkiez heraushalten? Das Thema bewegt Anwohner:innen und auch die Bezirkspolitik seit langem. Denn viele Autos nutzen die Querstraßen rund um den Richardplatz, um Stau etwa auf der Karl-Marx-Straße zu umfahren oder von dort zur Sonnenallee zu gelangen. Der Bezirk setzt aktuell einige Maßnahmen um. Was genau geplant ist, können Sie hier im Newsletter vom 16. Dezember noch einmal nachlesen. Die Initiative „Mehr Kiez für Rixdorf“ hat jetzt ein eigenes Konzept vorgelegt, wie der Richardkiez als „Kiezblock“ aus ihrer Sicht mit wenigen Maßnahmen verkehrsberuhigt werden könnte.

Das Konzept beginnt mit einer Beschreibung der aktuellen Situation: Die Initiative beschreibt als Probleme etwa eine hohe Unfallgefahr rund um den Richardplatz, Falschparker:innen im gesamten Kiez, eine hohe Lärm- und Luftverschmutzung, einen Verlust der Aufenthaltsqualität und fehlende Radwege. Als Lösung schlägt die Initiative vier Zonen vor, die von Autos getrennt befahren werden können, aber nicht durchfahren (also von einer in eine andere Zone). Das Konzept ergänzt die bereits vom Bezirksamt geplanten Maßnahmen und schlägt drei weitere vor: einen sogenannten modalen Filter durch herausnehmbare Poller an der Donaustraße/ Ecke Geygerstraße, Diagonalsperren und eine Einbahnstraßenregelung am Richardplatz sowie eine weitere Diagonalsperre am Esperantoplatz.

Durch die Maßnahmen sollen auch der Rad- und Fußverkehr attraktiver werden. Parallel schlägt die Initiative auf der Querverbindung von der Treptower zur Thomasstraße eine radverkehrsgerechte Sanierung des Kopfsteinpflasters vor, etwa durch Abschleifen oder ein Verfüllen der Fugen. Auch die Radroute Donaustraße/Böhmische Straße soll durch die Maßnahmen sicherer werden, da Konflikte mit Autofahrer:innen vermieden werden sollen. Gleichzeitig schlägt die Initiative eine Parkraumbewirtschaftung im gesamten Kiez und ein Beteiligungskonzept insbesondere für den Karl-Marx- und den Esperantoplatz sowie den nördlichen Richardplatz vor. Für die umliegende Sonnenallee und Karl-Marx-Straße sieht das Konzept eine durchgehende Tempo-30-Regulierung und eine Priorisierung des Busverkehrs vor.

Das sogenannte Kiezblock-Konzept für den Richardkiez ist Teil der Kiezblock-Initiative von dem Verein Changing Cities. Mehr zum Konzept finden Sie hier. Ein weiteres Kiezblock-Konzept ist auch für den Reuterkiez geplant – hier ist eine eigene Initiative gerade in der Findungsphase. Zu den bisherigen Ideen gehören etwa ein erweiterter Marktplatz am Reuterplatz, eine breitere Flaniermeile am Maybachufer und eine autofreie „Kulturbrücke“ Hobrechtbrücke. Mehr dazu hier. Insgesamt will Changing Cities 180 Kiezblocks für ganz Berlin bis zur anstehenden Senatswahl entwerfen.