Namen & Neues
Corona und Party
Veröffentlicht am 16.06.2021 von Carlotta Cölln
Ab Freitag gelten in Berlin neue Corona-Regeln: So langsam ist immer mehr erlaubt. Zum Wochenendstart darf wieder die ganze Nacht lang Alkohol gekauft werden. Bis zu 250 Personen dürfen mit Negativ-Tests zusammen im Freien feiern und tanzen. Andere Veranstaltungen dürfen mit 1000 Menschen stattfinden – in Innenräumen mit 250 Teilnehmer:innen.
Auch Privat ist wieder mehr möglich: Hochzeiten, Geburtstage und Abschlusspartys können ab jetzt mit bis zu 100 Menschen gefeiert werden, in Räumen mit bis zu 50. Außerdem sind Jahrmärkte und Volksfeste wieder erlaubt. Und es gibt wieder mehr Freizeitangebote: Spielhallen, Thermen, Saunen und Hallenbäder dürfen wieder öffnen. Sport im Freien ist in großen Gruppen erlaubt. Übrigens: Sexarbeit mit Geschlechtsverkehr bleibt bis zum 30. Juni verboten.
Derzeit kann keine Aussage über die Sieben-Tages-Inzidenz für den Bezirk Neukölln getroffen werden. Laut Lagebericht des Berliner Senats liegt die Inzidenz auf 100.000 Einwohnende bei 7,9. Eigentlich liegt sie aber bei 23,6, wie Christian Berg, Pressesprecher des Bezirksamts, am Erscheinungstag dieses Newsletters mitteilte. Der Grund: für den zu niedrigen Inzidenzwert: Seit etwa einer Woche werden die Daten nicht richtig übermittelt, wegen einer Softwareumstellung von SurvNet auf Sormas, die zum Ziel hat Drittanbieter zu umgehen. Laut dem Sprecher des Gesundheitsstadtrats Falko Liecke (CDU) soll die fehlerhafte Datenübermittlung ab dem 17. Juni weitgehend behoben sein.
Letzte Woche warb Martin Hikel (SPD) im Inforadio des rbb für legale Partys auf dem Tempelhofer Feld. Auf Anfrage des Tagesspiegels erklärt er, er sei es leid, hinzunehmen, dass Parks wie die Hasenheide in starke Mitleidenschaft gezogen würden, sowie, dass die Polizei jedes Wochenende die Parks mit Hundertschaften räumen müsste. Parks seien ein Erholungsgebiet für alle und verlören dadurch an ihrer Qualität. Die Feierlaune könne er allerdings nachvollziehen. Deswegen bräuchte es eine Alternative, nahe der Hasenheide.
Am Tempelhofer Feld seien die Vorraussetzungen, wie asphaltierter Boden, Toiletten und Einlass schon vorhanden. Es liege am Senat, ein solches Vorhaben so schnell wie möglich umzusetzen. Die Tempelhof Projekt GmbH arbeitet im Auftrag des Landes Berlin: „Es braucht hier also politischen Willen und nicht nur Lippenbekenntnisse zur Berliner Clubkultur“, schreibt er dazu. Die geplante Öffnung der Clubs sieht er als ein „Signal der Hoffnung, aber mehr auch nicht“. Wenn die stressgeplagten Parks über den Sommer gerettet worden sollten, müssten Alternativen geschaffen werden.
- Wir alle freuen uns auf dem Sommer – aber kommen die Lockerungen zu früh? Warum die DELTA-Variante nicht nur einen sorglosen Sommer gefährdet, sondern vor allem auch den Herbst, lesen Sie bei Tagesspiegel Plus, dem digitalen Premium-Angebot des Tagesspiegels.