Namen & Neues
Nachbarschaftshaus in der Karlsgartenstraße künftig in der Hand der Volkshochschule
Veröffentlicht am 24.11.2021 von Madlen Haarbach
Anwohner:innen fürchten die Schließung des Nachbarschaftshauses in der Karlsgartenstraße 6 im Schillerkiez: Der Träger Vielfalt e.V. solle zum Jahresende die Räumlichkeiten an die Volkshochschule übergeben. Das schreibt Initiatorin Stefanie Battisti in einer Onlinepetition mit bislang bereits über 300 Unterstützenden.
Sie fordert, den Standort langfristig zu sichern. „Wir Nutzer:innen des Hauses möchten das Haus auch in Zukunft beleben“, schreibt Battisti. Das Haus nutzen derzeit rund 25 Gruppen, Vereine und Initiativen. Betroffen sind insbesondere Angebote für Frauen und Mädchen mit Fluchterfahrung, wie die Gesundheitsberatung und das Frauencafé des Treffs Konak. Im Nachbarschaftshaus finden zudem auch Nähwerkstätten, Sprach- und Kochkurse und Nachbarschaftsfrühstücke statt (mehr Infos hier). Die Volkshochschule (VHS) nutzt bereits die Räumlichkeiten des Kurt-Löwenstein-Hauses mit derselben Hausnummer.
Aus Sicht des Bezirksamts stellt sich Situation etwas anders dar, als die Petition es nahelegt: Bärbel Ruben, Sprecherin der Kultur- und Bildungsstadträtin, sagt auf Anfrage, dass der Vertrag mit dem Träger Vielfalt auf Wunsch des Vereins nicht verlängert werde – es handele sich also gar nicht um eine Kündigung. „Mit der Geschäftsführerin des Vereins von Vielfalt war die Bezirksstadträtin seit Ende September dazu im Gespräch“, sagt Ruben. Korrekt sei, dass in dem Haus ein Servicebüro der Volkshochschule geplant sei, allerdings noch nicht zum Jahresbeginn. Derzeit würden die formalen Rahmenbedingungen geprüft, etwa, ob zweckgebundene Fördermittel vorhanden sind.
Und auch für die ansässigen Initiativen kündigt Ruben eine Lösung an: So sei ein Runder Tisch geplant, der neben den Nutzer:innen des Hauses unter anderem den Leiter der Volkshochschule und die Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) umfassen soll. Demnach soll die VHS das Haus künftig verwalten und Nutzungsvereinbarungen mit allen Gruppen und Initiativen abschließen, die derzeit die Räume nutzen. „Die VHS hat in den bisherigen Gesprächen mit Vielfalt e.V. klargestellt, dass ein großes Interesse an der Kooperation mit den im Nachbarschaftshaus tätigen Initiativen besteht“, sagt Ruben weiter. Zudem kündigt sie an, dass die VHS das direkt anschließende Kurt-Löwenstein-Haus stärker für die Öffentlichkeit öffnen wolle.