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Baumvandalismus in der Braunschweiger Straße: Unbekannte sägen Straßenbaum einfach um

Veröffentlicht am 27.07.2022 von Madlen Haarbach

Junge Bäume müssen in Berlin viele Herausforderungen meistern: Anhaltende Dürre, pinkelnde Hunde (und Menschen), Straßendreck, Müll, Abgase … die Liste ließe sich schier endlos fortsetzen. Manchmal nützt dem Baum allerdings alle Widerstandsfähigkeit nichts: Wenn ein Mensch mit einer Säge kommt und den Baum, warum auch immer, fällt. In Treptow-Köpenick machte vergangenen Sommer ein „Baummörder“ die Runde, der unter anderem eine 200-jährige Eiche vergiftete. In Neukölln greift man da anscheinend zu weniger subtilen Methoden: In der Braunschweiger Straße 32 haben unbekannte Menschen einen Baum offenbar einfach umgesägt.

Der abgesägte Baum vor der Braunschweiger Straße 32. Foto: Renate Schrott

Ob sich in dem Bauhaus-Wagen noch das Werkzeug (und die Reste des Baums) befinden, ist unklar. Leserin Renate Schrott, die den mutmaßlichen Baum-Mord dokumentiert hat, schreibt uns, sie sei traurig und wütend zugleich. Klar ist: Der Baum ist erstmal unwiederbringlich dahin.

Aus dem Bezirksamt heißt es, der Fall werde geprüft. Man könne anhand des Bildes nicht ausschließen, dass es sich um einen kranken oder abgestorbenen Baum gehandelt habe, teilte Christopher Dathe, Sprecher von Umweltstadtrat Jochen Biedermann (Grüne), mit. So oder so werde aber eine Ersatzpflanzung geprüft. Weiter hieß es von Biedermann dazu: „Bäume werden immer mal beschädigt, aber ein größeres Problem ist das zum Glück bisher nicht. Für Vandalismusschäden – ob nun gegen Bäume oder wie zuletzt auf dem Spielplatz im Park am Buschkrug – bezahlen wir letztlich alle. Ich kann die Neuköllner:innen daher nur ermutigen, mögliche Hinweise weiterzugeben.“

Bleibt die Frage: Warum tut jemand sowas? Neben blinder Zerstörungswut (oder einfach Langeweile) als Motiv nannte Senatsumweltexperte Derk Ehlert meinem Kollegen Stefan Jacobs im vergangenen Jahr drei häufige Gründe für illegale Baumfällungen: Baustellenzufahrten räumen, Gebäude mit mehr Licht versorgen und Parkplätze schaffen.