Namen & Neues
Kita „Kitaquarium“ wegen Mietkündigung vor dem Aus
Veröffentlicht am 29.11.2023 von Madlen Haarbach
In der deutsch-französischen Kita „Kitaquarium“ in Neukölln wollte man 2024 das zehnjährige Bestehen feiern – nun erhielt der Träger jedoch die Information: Schluss, aus, vorbei. Der Mietvertrag soll im Dezember gekündigt werden, Mitte 2024 müssten Kinder und Erzieher:innen demnach ausziehen. Kontaktaufnahmen einer Elterninitiative beim Eigentümer seien unbeantwortet geblieben, teilt die Initiative mit. Dennis Hoffmann, Sprecher der Elterninitiative, blickt bereits nach vorn. „Wir suchen auf jeden Fall nach einem verlässlichen Vermieter“, sagte er meinem Kollegen Thomas Lippold. „Wir bräuchten für 20 Kinder und 5 Erzieher circa 120 Quadratmeter. Auch ein Außenbereich für einen kleinen Garten wäre super. Aktuell zahlen wir 1500 € Miete pro Monat.“

Foto: Kitaquarium
Aus dem Bezirksamt hieß es, dass das Jugendamt bei derartigen Fällen unterstütze, wo es möglich ist. Das Bezirksamt sei mit den Eltern in Kontakt, sagte Bezirksamtssprecher Christian Berg. Eigentümerin des Hauses in der Weserstraße 162 ist dem Vernehmen nach die Immobiliengesellschaft Hansereal. Die Gesellschaft gehört einer Hamburger Investorenfamilie, die als AfD-nah gilt. Sie steht in dem Ruf, Häuser schleichend zu entmieten und anschließend als Eigentumswohnungen weiter zu veräußern. Offenbar das ist jetzt auch in der Weserstraße geplant: Nach Angaben der Elterninitiative sollen die Wohnungen in dem Haus ab dem kommenden Jahr einzeln verkauft werden. Gewerbemietverträge seien in den vergangenen Jahren immer nur jährlich verlängert worden.
Ein Vertreter der Hansereal sprach auf Anfrage von „unterstellten Annahmen, welche anscheinend unrecherchiert und nicht belegt im Raum“ stünden. Zu einzelnen Mietverhältnissen werde man aus Datenschutzgründen keine Angaben machen. „Wir stehen mit allen unseren Mietern und Vertragspartnern im ständigen, konstruktiven und partnerschaftlichen Austausch. Deswegen sprechen wir auch ausschließlich direkt miteinander und nicht mit Dritten, sofern es Klärungsbedarf gibt“, so der Vertreter weiter.