Kiezgespräch

Veröffentlicht am 23.05.2018 von Madlen Haarbach

Seit einiger Zeit verwenden wir in manchen Leute-Newslettern das Gendersternchen – unter anderem auch in diesem aus Neukölln. Nun will der Rat für Deutsche Rechtschreibung in seiner Sitzung am 8. Juni darüber debattieren, ob das Sternchen möglicherweise in den Duden aufgenommen werden soll. Vieles spricht dafür, einiges auch dagegen. Eine Analyse der Warums und Weshalbs der geschlechtergerechten Sprache lesen Sie auf tagesspiegel.de. So zeigen Studien etwa, dass das generische Maskulinum („Lehrer“) zwar alle Geschlechter mitmeinen soll, aber Frauen (und Trans/Inter/nicht-binäre-Personen) in der Realität eben meist nicht oder in geringerem Maße mitgedacht werden und sich nicht mitgemeint fühlen. Sehr ans Herz legen möchte ich Ihnen diese Orientierungshilfe für Gendergerechte Sprache.

Mir als Autorin ist geschlechter- und gendergerechte Sprache ein Anliegen – wie Ihnen sicherlich aufgefallen ist. Eine Rückkehr zum generischen Maskulinum werden Sie mit mir in diesem Newsletter daher wohl nicht erleben. Allerdings kann ich den Hinweis einiger Leser*innen, dass das Gendersternchen den Lesefluss störe, nachvollziehen. Das bedeutet für mich, auf das Sternchen in längeren Wortkonstruktionen („Bürger*innenmeister*innen“) zu verzichten und, wo möglich und sinnhaft, auf Partizipformen auszuweichen („Lehrende“).

Es gibt aber noch eine weitere Form, die alle Geschlechter nicht nur „mitmeinen“ soll, sondern auch „mitschreibt“: das generische Femininum. Das bedeutet, in allen Momenten, wo es sich bei einer Gruppe nicht um ausschließlich Männer handelt, statt etwa von „Lehrern“ (oder, wie aktuell „Lehrer*innen“) von „Lehrerinnen“ zu schreiben.

Was meinen Sie? Gendersternchen, generisches Femininum oder eine ganz andere Form? Schreiben Sie mir gerne an leute-m.haarbach@tagesspiegel.de.