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von Christian Hönicke

Veröffentlicht am 20.02.2020

Pankow braucht die U10 – findet die CDU. Sie fordert den Bau der neuen U-Bahnlinie vom Senat. Die U10 soll vom Alexanderplatz über die Greifswalder Straße bis hoch nach Buch führen. Damit könne nicht nur die Tramlinie M4 entlastet, sondern auch der Norden des Bezirks besser angebunden werden, sagt der Pankower CDU-Politiker David Paul.

Pläne für eine U-Bahn entlang der Greifswalder Straße zumindest bis nach Weißensee gibt es schon seit den 1920er Jahren. Es wurden sogar Tunnel und Bahnhöfe im Rohbau angelegt. Doch ob sie nun „Line F“, „U3“ oder „U10“ hieß – die Strecke blieb stets eine Phantomlinie. Auch der rot-rot-grüne Senat und die trambegeisterte Verkehrssenatorin Regine Günther (B’90/Grüne) wollen von dieser Linie weiter nichts wissen.

Doch die Rufe nach der U10 verstummen einfach nicht – zumal das Chaos auf den Straßen im Norden Pankows von Jahr zu Jahr größer wird. Womöglich auch deshalb hat sich die eigentlich besonders bei Autofahrern beliebte CDU in das Thema verliebt. Im November eröffnete der CDU-Abgeordnete Dirk Stettner sogar einen symbolischen U-Bahnhof „Weißensee“ am Antonplatz.

Nun legt die Partei mit einer konkreten Forderung nach. Berlin solle für die U10 Geld beim Bund eintreiben, und zwar über das – Achtung, alle gut festhalten! – „Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz“. Das wurde vergangene Woche so geändert, dass die bundesweit für den ÖPNV-Ausbau zur Verfügung stehenden Mittel für das laufende Jahr 2020 auf über 665 Millionen Euro verdoppelt wurden. In den Jahren 2021 bis 2024 werden dann jeweils eine Milliarde Euro zur Verfügung gestellt – ab 2025 sogar zwei Milliarden.

Damit ist der Weg frei für die U10, findet David Paul, der Vorsitzende der CDU Prenzlauer Berg Ost: „Das Argument der Senatsverwaltung, die nötigen Umbaumaßnahmen infolge leerer Kassen nicht umsetzen zu können, greift nicht mehr. (…) Der rot-rot-grüne Senat muss nun endlich die U-Bahn-Linie U10 realisieren.“

– Text: Christian Hönicke

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