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von Christian Hönicke
Veröffentlicht am 15.09.2022
die hohen Energiepreise als Folge des Ukraine-Kriegs stürzen nicht nur Privathaushalte in große Schwierigkeiten. Auch die öffentliche Hand muss sparen – etwa das Bezirksamt Pankow. Zwar hat der Bezirk selbst keinen Einfluss auf die Verträge für den Bezug von Strom, Fernwärme und Erdgas. Die hat das Land Berlin ausgehandelt.
Doch die Folgen der Preissteigerung muss Pankow nun abfedern. Die Kosten seien gegenüber 2021 bereits „erheblich gestiegen“, teilt Bürgermeister Sören Benn (Linke) auf Nachfrage mit. Er rechnet vor: Strom +51 %, Fernwärme +40 %, Erdgas +4 %. Der Preissprung für Gas konnte durch eine Preisfixierung bisher vermieden werden, „ist jedoch für 2023 zu erwarten“, so Benn.
Deshalb hat das Bezirksamt für die von ihm verwalteten Gebäude nun eine Reihe von Maßnahmen veranlasst. Sie sollen helfen, „den Energieverbrauch (…) durch technisch-organisatorische sowie verhaltensorientierte Maßnahmen (…) zu reduzieren beziehungsweise die Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen zu beschleunigen“, so Benn.
Hier die wichtigsten Maßnahmen, die Pankow in seinen Gebäuden nun ergreifen will:
- Warmwasser-Abschaltung in Schulen und Sporthallen
- Absenkung der Raumtemperaturen in Verwaltung, Schulen und öffentlichen Einrichtungen auf 20 Grad, auch Sporthallen
- Betriebszeiten der Heizungsanlagen reduzieren und tägliche Gebäudenutzungszeiten verkürzen (Einschränkung der Bürozeiten 7 bis 18 Uhr)
- Abschaltung von mobilen Luftreinigungsgeräten (pandemieabhängig)
- Absenkung der Wassertemperatur in Schwimmbecken
- Lüftungsanlagen bis zum Beginn der Heizperiode außer Betrieb nehmen, wo Fensterlüften möglich
- Außenbeleuchtung repräsentativer Gebäude abschalten (z.B. Rathaus)
- Entfernen aller privaten elektrischen Geräte aus den Büros, ausgenommen Kaffeemaschinen (etwa Radios)
- Umrüstung der Beleuchtung auf LED mit Präsenz- und Tageslichtabhängigkeit (mittelfristig)
- hydraulischer Abgleich in Heizungssystemen (mittelfristig)
Zusätzlich gibt es eine Liste mit Hinweisen für energiesparendes Nutzerverhalten. Diese sollen „kurzfristig an die Nutzer der bezirklich verwalteten Gebäude kommuniziert werden“, sagt Benn. Die taugt übrigens auch als Energiesparratgeber für Jedermann und -frau:
- Licht ausschalten, sobald es hell genug ist und in allen nicht genutzten Räumen
- Klimaanlagen und Lüfter sinnvoll und temperaturabhängig nur in geschlossenen Räumen nutzen
- Klimaanlagen nicht zu niedrig einstellen (Sollwert 26°C statt 22°C)
- Heizen bis maximal 20 Grad
- Stoßlüftung statt gekippten Fenstern, dabei Heizkörper ausstellen
- Raumtüren in der Heizperiode geschlossen halten
- Keine zusätzlichen Heizgeräte verwenden
- Bildschirme aus, wenn nicht am Platz
- Schreibtischbeleuchtung statt Deckenbeleuchtung nutzen
- LED verwenden, wenn möglich
- Ausdrucken nur, was zwingend benötigt wird
- defekte elektrische Geräte durch neue mit hoher Energieeffizienz ersetzen
- Geräte ausschalten statt Standby
- Geschirrautomaten in Küchen nur voll laufen lassen
- Nur wirklich benötigtes Wasser aufkochen
- Thermoskannen statt Warmhalteplatten zum Warmhalten verwenden
- Gefrierfächer regelmäßig abtauen
- Wege wann immer möglich per Fahrrad, ÖPNV oder zu Fuß zurücklegen
- Treppe statt Aufzug