Spuren der Verwüstung. Notruf aus dem Schlosspark Schönhausen: „Die Situation hier eskaliert gerade“, schreibt uns Verena Carstensen. „Der Park hat sich extrem verändert, es ziehen nachts und am Wochenende wirklich Horden durch den Park. Der Vandalismus wird immer schlimmer.“ Carstensen hat ein aktuelles, trauriges Beispiel dafür: Die Plansche der Kita Schlossparkzwerge im Park wurde vergangene Woche zerstört. „Sie ist nur noch eine abgefackelte Ruine“, so Carstensen, die die Vorsitzende des Kita-Fördervereins ist. „Auch ein Baum ist fast bis zur Spitze verkohlt, das hätte gerade jetzt ein richtig großer Brand werden können.“

Die zerstörte Plansche ist der Tiefpunkt einer traurigen Entwicklung. „Unsere Kita liegt im Schlosspark und bekommt vor allem am Wochenende und nachts gerne Besuch“, so Carstensen. Immer wieder würden Bänke zerstört und Schuppen angesprüht. Der Vandalismus sei mittlerweile ein großes Thema im ganzen Schlosspark. „Spielplätze werden zerstört oder können aufgrund der Scherben kaum noch betreten werden.“ Besonders schlimm sei es am Labyrinthspielplatz in Richtung Schloss. Carstensen: „Den kann man am Wochenende nicht mehr betreten, weil alles voller Scherben ist. Das ist ja ein Spielplatz für kleine Kinder, der wird auch von vielen Kitas genutzt.“

Der Vandalismus schwappe wohl aus dem benachbarten Bürgerpark über, glaubt Carstensen. Dort häufen sich schon länger derartige Vorfälle, vor allem durch nächtliche Partys. Zertrümmerte Flaschen gehören zum morgendlichen Bild im Bürgerpark, immer wieder werden auch Skulpturen und Brunnen beschädigt oder zerstört. Auch der benachbarte Kinderbauernhof Pinke-Panke und die Imkerei werden immer wieder Opfer der Zerstörungen.

Das Grundproblem sei, dass die Jugendlichen keine Orte mehr zum Feiern hätten, so Carstensen. „Alles andere in der Umgebung ist ja dichtgemacht worden. Da muss die Politik jetzt tätig werden. Die Lage muss schnellstens entschärft werden.“

Die abgebrannte Plansche ist besonders schmerzhaft für die Kinder und Eltern. Sie wurde durch Spendengelder und Eigeninitiative von Eltern gebaut. „Wir gehen davon aus, dass der Schaden bei etwa 10.000 Euro liegt“, so Carstensen. Der Förderverein sucht nun Zeugen, freut sich aber auch über Spenden für einen Ersatz. Hinweise und Angebote nimmt er per Mail an schlossparkzwerge-pankow@gmx.de entgegen.

Foto: privat

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