Kiezkamera
Veröffentlicht am 20.08.2020 von Christian Hönicke
Ordnungsamt machtlos: „Zu viele Menschen“ am Weißen See. Die überfüllten Berliner Parks haben sich zum Synonym für den komplizierten Kampf gegen Corona-Neuansteckungen entwickelt. In Pankows Grünanlagen sei die Lage „prekär“, aber noch nicht so dramatisch wie andernorts, sagt Ordnungsstadtrat Daniel Krüger (für AfD) auf Anfrage. „In den Grünanlagen tummeln sich natürlich die Leute, das ist aber nicht vergleichbar mit Görlitzer Park oder Hasenheide. Da finden keine Corona-Partys statt, es ist einfach eine intensive Nutzung.“ Allerdings ist das Ergebnis das gleiche: Zu viele Menschen sind zu eng beieinander.
An den Wochenenden sei natürlich der Mauerpark voll, so Krüger. „Wir haben das im Auge, das Ordnungsamt schaut hin und wieder vorbei, um die Lage zu checken, auch in anderen Anlagen wie dem Bürgerpark.“ Bei der derzeitigen Hitze sei insbesondere der Park am Weißen See stark frequentiert. Dort sei die Situation etwas bizarr: Im Strandbad werde genauestens auf Abstand geachtet, am restlichen Ufer aber kontrolliere das in der Regel niemand.
Und das könne auch sein Amt nicht leisten, stellt Krüger klar. „Es sind einfach zu viele Menschen, und weder das Ordnungsamt noch die Polizei können dort die Leute ständig ermahnen.“ Sein nüchternes Fazit: „Wenn wir die Bevölkerung schützen wollen, ist das dort in Teilbereichen nicht mehr möglich.“ In der Badesaison könne lediglich eine Einlasskontrolle am Weißen See Besserung bringen, so Krüger: „Aber das ist lebensfern, das funktioniert nicht.“ / Foto: dpa (Archivbild)
– Text: Christian Hönicke
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