Kiezkamera
Veröffentlicht am 25.02.2021 von Christian Hönicke

Proteste und Flächenmangel: Hundeauslaufgebiet Arkenberge bleibt wohl doch. Das Hundeauslaufgebiet Arkenberge wird offenbar doch nicht verlagert. Wie berichtet, liegt es im Landschaftsschutzgebiet (LSG) Blankenfelde, wo die Hunde mit Flora und Fauna in Konflikt geraten – zumal verstärkt gewerbliche Dogwalker die Fläche für ganze Rudel nutzen. Deshalb hat das Bezirksamt den Plan gefasst, das Auslaufgebiebt nach 20 Jahren zu verlagern. Der SPD-Abgeordnete Torsten Hofer hat nun mit zwei Schriftlichen Anfragen nachgehakt, wie es weitergeht. Er nahm die Proteste von HundebesitzerInnen auf, die sich gegen Zwangsräumung wehren.
Und offenbar steht das Vorhaben kurz vorm Scheitern. Das Bezirksamt teilte Hofer jedenfalls mit, es habe „noch keine abschließende Entscheidung“ zur Verlegung des Hundeauslaufgebiets Arkenberge getroffen. „Bisher wurde nach potenziellen Ersatzflächen in der Nähe gesucht. Diese wurden auf ihre Eignung hin geprüft.“ Die Schließung soll erfolgen, wenn eine neue Fläche „zur Verfügung steht“. Doch das ist schwierig, denn zur Verfügung stehende Flächen sind in Pankow Bückware. [Der Text stammt aus dem aktuellen Pankow-Newsletter. Den können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]
Die Suche nach einem geeigneten Alternativauslauf koordiniert Pankows Umwelt- und Naturschutzamt. „Klar ist, das Gebiet kann nur geschlossen worden, wenn es Ersatzflächen gibt“, sagt Bezirksstadtrat Daniel Krüger (für AfD). „Solange es nichts gibt, wird das Auslaufgebiet bestehen bleiben.“
Von den drei durch das Bezirksamt untersuchten Ersatzflächen kommt jedenfalls nur noch eine in Frage. Es handle sich um ein Areal „östlich der Bucher Straße gelegen“, das „in die weitere Betrachtung genommen wird“. Laut Krüger ist die Fläche in der Nachbarschaft des „Großen Steins von Buchholz“ gemeint. Doch auch hier sieht es nicht gut aus, denn der Findling steht samt umgebender Flächen selbst unter Naturschutz. Aktuell gebe es jedenfalls keine Umzugspläne, so Krüger: „Ich gehe davon aus, dass der Status Quo auch 2022 noch Bestand hat.“
Auch in Pankows Parteien hat sich daher offenbar die Erkenntnis durchgesetzt, das Revier Arkenberge aus Mangel an Alternativen zu erhalten. Grüne, SPD und CDU fordern stattdessen, das 15 Hektar große Areal zu umzäunen und die Regeln „über eine eindeutige Beschilderung“ klar zu kommunizieren. Das Bezirksamt mache es sich zu einfach, wenn es die Nutzungskonflikte „einseitig zulasten der Hundehalter:innen auslegt“, kritisiert die SPD. Der BVV-Ausschuss für Umwelt und Natur will sich nun noch einmal eingehend mit der Problematik beschäftigen. / Foto: Jürgen Erdmann – Text: Christian Hönicke
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