Kiezkamera

Veröffentlicht am 02.11.2023 von Christian Hönicke

Tempo-Säulen gegen Rotsünder: „Speedanzeigen“ sollen durch „Grüne Welle“ mehr Sicherheit für Fahrradfahrer schaffen. Pankow soll mit Speedanzeigen die Zahl der Rotlichtsünder unter Radfahrenden reduzieren. Einen entsprechenden Antrag der CDU befürwortete unlängst der Mobilitätsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV).

Pankow solle sich bei der Senatsverkehrsverwaltung „als Pilotbezirk zur Erprobung von Speedanzeigen für den Radverkehr“ bewerben. Als Beispiel wurden die von der Stadt Hamburg genutzten „PrioBike Fahrradsäulen“ mit dazugehörigen Geschwindigkeitsbeschilderungen aufgeführt.

Sollen damit künftig rasende (E-)Radler kontrolliert und eingebremst werden? Nein, sagt die CDU – ganz im Gegenteil.  „Ziel ist, eine ‚grüne Welle‘ für Radfahrer auf bestimmten Strecken.“ Dies solle „den Komfort für Radfahrer steigern, indem Stopps an Ampeln vermieden werden“.

Aber eine erzieherische Komponente ist durchaus erwünscht. Laut CDU soll durch die Speedanzeigen nämlich auch die Zahl der radelnden Rotsünder reduziert werden. Man könne durch die Geschwindigkeitsempfehlung „die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen, indem das Überfahren von Ampeln bei Rot reduziert wird“.

Als Vorbild dient ein entsprechendes System, das seit einem Jahr in Hamburg im Einsatz ist. In den dort aufgestellten „PrioBike“-Säulen (siehe Foto) sind Detektoren eingebaut, die Radfahrende „circa 80 bis 120 Meter vor einer Ampel erfassen und ihre Geschwindigkeit messen“. Darauf basierend werde „eine Geschwindigkeitsempfehlung errechnet, mit der die Radfahrer die aktuelle oder kommende Grünphase optimal erreichen“.

Nach dem eindeutig positiven Votum des Mobilitätsausschusses ist ein Beschluss des Antrags durch die BVV nun sehr wahrscheinlich. Allerdings müsste in Pankow Platz für diese durchaus voluminösen Anzeigesäulen geschaffen werden. Bisher gibt es schließlich nicht einmal genügend Raum für sichere Fahrradwege im Bezirk. – Foto: promo