Kiezkamera
Veröffentlicht am 07.11.2023 von Christian Hönicke
Mieterhöhung um 260 Prozent: Kindertreff in Prenzlauer Berg droht das Aus. Die nächste Kinder-Einrichtung in Prenzlauer Berg droht dem Immobilienmarkt zum Opfer zu fallen. Betroffen ist diesmal die Kinderfreizeiteinrichtung „Rakäthe“ im Bötzowviertel. Das berichtet der Abgeordnete Tino Schopf (SPD).
Nach seinen Angaben wurde der beliebten Einrichtung in der Esmarchstraße im September der Mietvertrag gekündigt. „Nun wurde ein Angebot für einen neuen Mietvertrag vorgelegt – nicht jedoch ohne vorher die Miete um satte 260 Prozent zu erhöhen“, so Schopf. Wem das Haus genau gehört, ist offenbar nicht ganz klar – Schopf nimmt allerdings an, dass ein Eigentümerwechsel der Grund für diese „vollkommen unangemessene Erhöhung“ ist.
Der Fall erinnert an den Fall „Im Känguru“. Die Elterninitiativ-Kindertagesstätte in Prenzlauer Berg steht nach mehr als 20 Jahren ebenfalls wegen einer Mieterhöhung vor der Verdrängung aus dem Winsviertel.
Die „Rakäthe“ wird vom Humanistischen Verband Deutschlands betrieben und richtet sich an Kinder zwischen 6 und 9 Jahren. Das Angebot umfasst Sportaktivitäten, eine Lese-Ecke, Brettspiele, Basteln und einen Kreativraum samt PCs.
Schopf fürchtet das unmittelbare Aus für die Einrichtung, denn die Anhebung der Miete von 1.800 Euro auf rund 4.600 Euro sei für diese nicht zu finanzieren. „In all den Jahren, in denen ich mich als Abgeordneter für meinen Wahlkreis engagiere, ist mir eine derart unangemessene Erhöhung – insbesondere gegenüber einer sozialen Einrichtung – noch nicht begegnet“, schrieb er der Firma, die mit den Mietvertragsverhandlungen beauftragt wurde.
Er sei „erschüttert, wie die Erfolge vieler Jahre der Kinder- und Jugendarbeit im Bötzowviertel innerhalb weniger Wochen zunichtegemacht werden“. Die Mieterhöhung würde das Aus der Kinderfreizeiteinrichtung „Rakäthe“ bedeuten. Schopf rief den Vermieter auf, die Erhöhung zu überdenken und den Fortbestand der „Rakäthe“ zu sichern: „Sie haben es in der Hand.“ /Foto: promo