Kultur
Otto fordert Ateliers auf Schulen
Veröffentlicht am 19.07.2018 von Christian Hönicke
Pankow droht der Kunst-Exodus. Von 218 berlinweit geförderten Atelierwohnungen liegen gleich 106 im Bezirk – die meisten in Prenzlauer Berg und Weißensee. In diesen Wohnungen können bislang talentierte, aber finanzschwache KünstlerInnen per Wohnberechtigungsschein (WBS) Arbeits- und Wohnräume günstiger nutzen. Doch Jahr für Jahr fallen Objekte aus der Förderung, allein bis 2021 werden so 26 Ateliers verschwinden. Dies ergab eine schriftliche Abgeordnetenhaus-Anfrage von Andreas Otto. Der Bauexperte der Grünen spricht von einem „Atelier-Notstand“ und fordert: „Die Kunst, der insbesondere Prenzlauer Berg einen Teil seines Rufes verdankt, muss auch weiter in diesem Bezirk eine Heimat haben.“
Und Otto hat auch schon eine Idee: Er will Atelierwohnungen auf Schulen errichten lassen. „Wo ein Schulbau vielleicht vier Etagen hat, passen im Innenstadtbereich mindestens drei weitere Geschosse mit Wohnungen und Künstlerateliers oben drauf.“ Dadurch werde nicht nur kostbarer Baugrund gespart, sondern es ergäben sich auch Synergiechancen zwischen Schule und Kunst. Bei Schulneubauten müsse „zumindest für die Standorte in Pankow (…) gelten: Wohnungen und Künstlerateliers gehören in jedem Fall dazu.“