Kultur

Mauerpark-Karaoke abgesagt: Bezirksamt prüft noch einmal

Veröffentlicht am 14.03.2019 von Christian Hönicke

Die Aufregung war groß in den letzten Tagen. Das beliebte Mauerpark-Karaoke in Prenzlauer Berg wurde nicht mehr genehmigt, weil die Wasserbetriebe in der Nähe des Amphitheaters sieben Meter tiefe Löcher graben. Da sei es zu gefährlich, in der Nähe große Veranstaltungen abzuhalten. Deshalb wurden die sonntäglichen Veranstaltungen bis Juli abgesagt.

Nun will der Bezirk Pankow sich das aber noch mal überlegen. Am Donnerstag prüfte Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn (B’90/Grüne) die Lage vor Ort. Die Wasserbetriebe hätten dabei zusätzliche Sicherungen an den Baugruben zugesagt. „Mit diesen Auflagen sollte einer Genehmigung des Karaokes von Seiten meiner Abteilung aus nichts im Wege stehen“, so Kuhn. Auch Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) versichert: „Wir wollen alles dafür tun, das Karaoke im Mauerpark so schnell wie möglich zu genehmigen.“

Ein weitere Hürde dabei ist allerdings die Lärmfrage. „Der Mauerpark muss leiser und verträglicher werden“, räumt auch Benn ein, „aber wir wollen das nicht so reduzieren, dass es keine Fläche der Freiheit mehr ist.“ Das Problem: Die Beschwerden von Anwohnern häufen sich, inzwischen nicht nur gegen verstärkte Musik.

Auch das Karaoke ist dabei nun in den Fokus gerückt. Offenbar wurden bei den bisher etwa 20 vom Bezirksamt ausgestellten Sondergenehmigungen pro Jahr für die bekannte Veranstaltung, die Anwohner nicht einbezogen. Nun bereitet ein Teil der Anwohner offenbar Beschwerden wegen der Lärmbelastung vor. Dann müsste zwingend eine Anhörung erfolgen, deren Vorlauf mindestens zwei Monate betragen muss.

In dem Fall würde das Karaoke selbst dann bis Mitte Mai ausfallen, wenn die Prüfung keine Unfallgefahr ergibt. Derzeit wird im Bezirksamt die Rechtslage geprüft.