Namen & Neues

Ärger um AfD-Fest im Bleichröderpark

Veröffentlicht am 03.05.2018 von Christian Hönicke

Weitgehend friedlich verlief der 1. Mai in Berlin, auch in Pankow. Ärger gab es nur rund um den Bleichröderpark an der Breiten Straße. Dort hatte die AfD laut „taz“ ein „Familienfest“ angemeldet, das bei vielen Anwohnern und Linken auf wenig Gegenliebe stieß. „Wir vom Bleichröderpark empfinden Scham und Ekel, dass es der AfD Berlin erlaubt wurde, ihre Parolen hier in diesem besonderen Park am 1. Mai zu brüllen“, stand auf Flyern, die rund um den Park verteilt wurden: „Die Familie Bleichröder war jüdischen Glaubens. Sie bemühte sich im 19. Jahrhundert um Integration und Akzeptanz.“ Der Park entstand zum Teil auf dem ehemaligen Eigentum der Familie Bleichröder, die von den Nazis enteignet worden war.

Die Antifa Nordost ­und die Initiative „Pankow hilft“ hatten daraufhin zur Gegendemonstration aufgerufen. Laut Polizeiangaben kamen „mehrere 100 Teilnehmende“. Die Polizei sicherte das Fest ab – jeder, der das Fest besuchen wollte, wurde einzeln von der Polizei hineingeführt und nur dann in den Park hereingelassen, wenn die Organisatoren ihre Zustimmung gaben. Auf dem Festgelände selbst erwarteten die Besucher dann eine Hüpfburg und Luftballons. Laut Polizeiangaben versuchten Demonstranten wiederholt, auf das Veranstaltungsgelände zu gelangen, die Versuche seien aber unterbunden worden. Am Ausgang des Bleichröderparks kam es im weiteren Verlauf der Veranstaltung dennoch immer wieder zu Rangeleien. Dabei wurden laut Polizei die Begleiter eines AfD-Abgeordneten angegriffen, ein Tatverdächtiger wurde wegen Körperverletzung festgenommen. Der Pressesprecher der AfD, Ronald Gläser, zog daraufhin laut „taz“ Parallelen zwischen der Verfolgung der Juden durch Nationalsozialisten und dem Protest gegen die AfD.

Werbe-Richtlinien

Ich bin damit einverstanden, dass mir per Post, per Email oder telefonisch interessante Angebote der Tagesspiegel-Gruppe unterbreitet werden und dass die von mir angegebenen Daten für Beratung, Werbung und zum Zweck der Marktforschung durch die Verlage gespeichert und genutzt werden. Vertrauensgarantie: Eine Weitergabe meiner Daten zu Marketingzwecken anderer Unternehmen erfolgt nicht. Meine Einwilligung kann ich jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen.