Namen & Neues
"Widerrechtlich": Gesobau fordert Anwohner zur Baumfällung auf
Veröffentlicht am 07.11.2019 von Christian Hönicke
Gesobau fordert Anwohner zur Baumfällung auf. Nächste Eskalationsstufe am Schlosspark Schönhausen in Berlin-Pankow. Im Kampf um die geplante Nachverdichtung der Wohnsiedlung Ossietzkystraße / Wolfshagener Straße / Kavalierstraße fordert die Gesobau die Anwohner zum Fällen zweier Apfelbäume auf. Die hatten die Anwohner selbst in der Anlage gepflanzt – als Zeichen des Protests dagegen, dass der grüne Innenhof samt etwa 100 Bäumen und Spielplatz mit 170 neuen Wohnungen bebaut werden soll.
Die Apfelbäume seien „als Zeichen gegen den Klimawandel und aktive Maßnahme in Zeiten von Klimanotstand in Pankow“ gepflanzt worden, teilt Ulrich Weller von der Anwohnerinitiative „Grüner Kiez Pankow“ mit. Sie seien mit Spendengeldern finanziert worden.
Per Aushang teilte die Gesobau den Anwohner nun mit, es handle sich dabei um eine „widerrechtliche Pflanzung von Bäumen“ ohne Genehmigung der Gesobau. Die Anwohner sollen die Apfelbäume bis zum Freitag entfernen, ansonsten werde es die Gesobau selbst tun.
Auch ansonsten knirscht es weiter zwischen Mietern und der Gesobau. Der Beteiligungsprozess zur Bebauung sollte nach Intervention der Pankower BVV neu aufgesetzt werden. Eine erste Veranstaltung dazu fand bereits statt, doch die Anwohnerinitiative „Grüner Kiez Pankow“ zeigte sich enttäuscht. Es seien dabei lediglich wieder die bekannten Pläne gezeigt worden. – Text: Christian Hönicke
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