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Verband fordert wegen Corona: Gehwege freiräumen

Veröffentlicht am 02.04.2020 von Christian Hönicke

Die Gehwege nicht nur in Berlin sind an vielen Stellen zu eng, um den geforderten Corona-Mindestabstand von 1,50 Meter zu anderen Fußgängern einzuhalten. Der Fußverkehrsverein FUSS e.V. bittet deswegen Händler, Gastronomen und alle anderen, die Bürgersteige von allem zu räumen, was den Platz zusätzlich verengt. „Wir appellieren an alle, jetzt die Gehwege für das nötige Distanzhalten von Fußgängern freizuhalten“, erklärt FUSS-Vorstand Roland Stimpel. „Stellen Sie dort keine Autos und Motorräder ab, was ohne Erlaubnisschilder ohnehin verboten ist.“ Man solle auch keine Fahrräder quer oder schräg hinstellen – und wo es eng ist, auch nicht längs.

An vielen Stellen gerade in innenstädtischen Bereichen nehmen zudem Geschäfts-Auslagen, Werbeaufsteller und Sitzgelegenheiten der Gastronomie weiterhin Teile des Gehwegs ein. In Corona-Zeiten sind das laut FUSS gefährliche Nadelöre. „Alle Händler und Gastronomen sollten für die Schließzeit die von ihnen genutzten Gehweg-Flächen räumen“, fordert Stimpel. Eigenverantwortliches Handeln der Geschäftsleute sei in dieser Frage wichtig, da Ordnungsämter und Polizei derzeit „Dringenderes und Belastenderes zu tun haben“.

Im Zweifel ruft der Verein Fußgänger dazu auf, die Straße zu benutzen, um bei Spaziergängen den geforderten Mindestabstand zu anderen einzuhalten. „Wo es nötig und hinreichend sicher ist“, sollten Fußgänger auf die Straße ausweichen, sagt Stimpel. Während zu nah an Mitmenschen vorbeizugehen derzeit „eine Gefahr für Leib und Leben“ darstelle, sei das achtsame Ausweichen auf den Rand einer nicht zu stark befahrenen Straße „eindeutig das viel kleinere Übel“. Die Polizei Berlin widerspricht und macht darauf aufmerksam, dass das gefährlich und eine Ordnungswidrigkeit darstelle (das Betreten der Fahrbahn kostet 5 Euro Bußgeld). Mehr dazu lesen Sie hier im kompletten Artikel.

– Text: Christian Hönicke
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