Nicht ganz so glücklich sind die Mieter der Gesobau bekanntermaßen am Schlosspark Schönhausen. Sie wehren sich weiter gegen die Bebauung zweier bisher grüner Innenhöfe mit insgesamt 170 neuen Wohnungen. Nun gibt die Bezirksverordnetenversammlung neue Rückendeckung. Sie forderte per Beschluss am Mittwoch das Bezirksamt dazu auf, „Verständigungsgespräche zu führen“. Darin sollen „die möglichen baulichen Verdichtungen der Wohnbebauung im Bereich zwischen Am Schlosspark, Kavalierstraße, Wolfshagener Straße und Ossietzkystraße sowie am Stiftsweg konsensorientiert beraten werden“.

Die BVV setzte sich schon vorher per Beschluss für einen „reduzierten Umfang“ beim Neubau ein. Allerdings sei die Gesobau dazu offenbar bisher nicht bereit. Daher die Forderung nach „Verständigungsgesprächen“, an denen Vertreter der Gesobau, des Senats, des Bezirksamtes, der BVV  sowie der Bürgerinitiativen teilnehmen sollen. Bürgermeister Sören Benn (Linke) soll „noch vor der Sommerpause“ zu einem ersten Gesprächstermin einladen und ihn moderieren.

Inzwischen haben die Anwohner ihren kreativen Protest ausgeweitet. Nach dem Pflanzen von Bäumen lautet das Motto der Bürgerinitiative „Grüner Kiez Pankow“ derzeit: „Musikalisches Aufbegehren gegen die drohende Zerstörung unserer Wohngrünflächen.“ Seit April gibt es jeden Sonntag um 17 Uhr ein Hofkonzert auf der Wiese im Hof zwischen Ossietzky-/Kavalierstraße und Am Schlosspark. Das zeige, „wie unglaublich wertvoll die Wohngrünflächen für das nachbarschaftliche Miteinander sind“, teilt die Initiative mit. Zur Fête de la Musique am 21. Juni um 17 Uhr spielt und singt dort der Liedermacher Michi Hartmann. – Text: Christian Hönicke

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