Namen & Neues

Mit einbetonierten Aschenbechern gegen Kippenflut

Veröffentlicht am 09.07.2020 von Christian Hönicke

Die rührige Anwohner-Initiative Arnswalder Platz in Prenzlauer Berg, die seit Jahren regelmäßig den schönen Platz säubert und gärtnerisch aufhübscht, geht innovative Wege. Weil sich die Aktiven immer wieder über die Kippen geärgert haben, die gedankenlose Platznutzer einfach fallen lassen, haben sie kürzlich einen „DropPit“ unter eine Parkbank eingebaut. Das ist ein Bodenaschenbecher, in dem man außer Zigarettenstummeln auch Kronkorken entsorgen kann. Wer zu faul ist, seine Kippe oder den Kronkorken zum nächsten Mülleimer mitzunehmen, braucht sie also nur noch fallen lassen.

Wie groß das Problem der Kippen und Kronkorken ist, hatte sich im September 2019 bei einer Kunstaktion der Schüler*innen des benachbarten Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasiums gezeigt. Dabei sammelten sie Unmengen von Kippen und Kronkorken und machten daraus künstlerische Collagen. Der erste „DropPit“ erwies sich bereits als so erfolgreich, dass die Initiative Arnswalder Platz nun noch drei weitere Bodenaschenbecher einbauen will – die Aktion „Bürger für Bürger“ ist deshalb auch ein soziales Experiment, wie Ini-Gründer Carsten Meyer mit gewisser Ironie anmerkt.

Dass die Bodenaschenbecher einbetoniert werden müssen, ist übrigens eine Reaktion darauf, dass schon wiederholt Parkbänke aus dem Boden gerissen wurden. Zum nächsten Gärtnern auf dem „Arnsi“ treffen sich die Aktiven am Sonnabend, dem 18. Juli, ab 13 Uhr. Interessent*innen sind herzlich willkommen – zum Gärtnern und anschließendem Kaffee und Kuchen.

Dieser Text stammt aus dem „Ehrensache“-Newsletter des Tagesspiegels von Gerd Nowakowski. Jeden zweiten Mittwoch im Monat geht es darin um Berlinerinnen und Berliner, die sich ehrenamtlich engagieren. Das kostenfreie Abo gibt es unter diesem Link.