Namen & Neues

Scheel: In Blankenburg wird nicht vor 2030 losgebaut

Veröffentlicht am 03.09.2020 von Christian Hönicke

Der Posten des Stadtentwicklungssenators bleibt in Pankower Hand. Sebastian Scheel übernahm von den Job von seiner Linken-Parteigenossin Katrin Lompscher. Während die gebürtige Pankowerin inzwischen in Charlottenburg wohnt, schlug Scheel genau den entgegengesetzten Weg ein. „Ich wohne jetzt in Prenzlauer Berg und lebte vorher in Charlottenburg“, sagte er meinem Kollegen Ralf Schönball im Interview. „Meine Nachbarn waren weder hier noch dort Großverdiener.“

Das dürfte bei vielen die Hoffnung wecken, dass Scheel auch die Probleme der PankowerInnen kennt und lösen will. „Unser Ziel ist, die Geschwindigkeit des Neubaus und die Qualitäten der Orte in ein gutes Verhältnis zu setzen, also so schnell wie möglich und mit so viel Sorgfalt wie nötig“, sagt er. Auch beim „Blankenburger Süden“ versprach er zwar, die Einwände der Anwohner ernst zu nehmen und insbesondere die Verkehrsproblematik anzugehen: „Ursprünglich sind wir von einem Baubeginn im Jahr 2027 ausgegangen. Allerdings stammt die Infrastruktur aus dem letzten Jahrhundert.“ Die Verkehrsplanung brauche ihre Zeit. „Deshalb gehen wir jetzt von einem Baubeginn in 2030 aus.“

Allerdings hatte er sachlich leider nichts Neues beizutragen. Auch Scheel bleibt offenbar beim allseits aus Pankow kritisierten Verkehrsmix aus motorisiertem Individualverkehr und lediglich der Verlängerung der Tramlinie M2 zur Erschließung des neuen 10.000-Einwohner-Quartiers. Man brauche „Straßen und eine leistungsfähige Straßenbahnanbindung. Sonst stehen alle nur im Stau und ärgern sich.“ Aber weil das eben heute schon so ist, fordern die Anwohner ja bessere Lösungen. Mal sehen, ob der Pankower Senator die in dem verbleibenden Jahr bis zur Wahl findet.

Im Interview spricht Scheel übrigens auch über das Projekt Michelangelostraße. Sie können es hier auf tagesspiegel.de lesen – und unser neues Tagesspiegel-Plus-Angebot 30 Tage kostenlos testen.