Namen & Neues

Kinderkrankenhaus soll Schule werden: Bezirk wartet seit einem Jahr auf Senat

Veröffentlicht am 06.05.2021 von Christian Hönicke

Das Kinderkrankenhaus Weißensee kann zur Schule umgebaut werden. Das ergab die Machbarkeitsstudie des Bezirksamts, die die mögliche Realisierung einer Gemeinschaftsschule an diesem Standort prüfen sollte. „Die Studie liegt mittlerweile vor“, teilt Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU) mit. „Im Ergebnis wurde ermittelt, dass das Grundstück unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes für den Neubau einer Gemeinschaftsschule geeignet scheint.“

Wobei „liegt mittlerweile vor“ relativ ist: Denn die Studie ist seit März fertig – März 2020, also seit mehr als einem Jahr. Und warum ist angesichts des eklatanten Schulplatzmangels in Pankow seither praktisch nichts passiert? Der Bezirk warte auf den Senat, so Kühne. „Seit Sommer 2020 versuchen wir, beim Senat die Zuordnung zu einer Baudienststelle zu erreichen.“ Diese „Baudienststelle“ sei nötig, weil der Bezirk auf „aufgrund der fehlenden finanziellen und personellen Ressourcen“ nicht selbst bauen könne. Doch der Senat winke bisher stets ab und verweise dabei ebenfalls auf „begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen“, so Kühne. [Der Text stammt aus dem aktuellen Pankow-Newsletter. Den können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Doch der Bezirk drückt aufs Tempo. „Eine schnelle Entscheidung“ sei „zwingend notwendig“, fordert Kühne. Eile sei auch deshalb geboten, weil beim Kinderkrankenhaus aufgrund des Denkmalschutzes kein Ruck-Zuck-Typenbau möglich sei, sondern es müsse „mit Hilfe eines Wettbewerbs ein Individualbau entstehen“, sagt Kühne.

Der Bezirk habe erst einmal „alle seine ‚Hausaufgaben‘ gemacht“, sagt Kühne. „Nun ist die Landesebene am Zug.“ Er habe die zuständige Senatsbildungsverwaltung „erneut mit Schreiben vom 29.03.2021 kontaktiert und um entsprechende Unterstützung gebeten“, teilt Kühne weiter mit. Doch bisher gab es laut Bezirksamt keine Rückmeldung.

Und wann darf man nun mit einer Schule rechnen? „Wenn alles optimal laufen würden, dann wäre (sehr) theoretisch eine Fertigstellung zum Schuljahr 2026/27 möglich“, antwortet Kühne. Ein Zeitraum von fünf Jahren für Planung, Genehmigung, Ausschreibung und Bau sei machbar. Wenn es die finanziellen und personellen Ressourcen denn zulassen. – Text: Christian Hönicke

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