Namen & Neues

Bauboom in Pankow: Stadträtin will mehr Personal beim Senat einfordern

Veröffentlicht am 09.12.2021 von Christian Hönicke

Letzte Woche hat mein Kollege Björn Seeling den potenziellen Berliner Koalitionsvertrag mit Pankower Brille auf der Nase durchflöht. Das gleiche tat auch die neue Bezirksbaustadträtin Rona Tietje (SPD) und befand: „Es  sind wirklich viele Bauprojekte in Pankow im neuen Koalitionsvertrag erwähnt.“ Konkret sind das die berühmte Elisabeth-Aue in Französisch Buchholz, der Blankenburger Süden, Am Sandhaus in Buch, das Pankower Tor und die Michelangelostraße in Prenzlauer Berg. [Der Text stammt aus dem aktuellen Pankow-Newsletter. Den können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Es kommt also viel und viel wichtige Arbeit auf Tietje und ihr Haus zu. Pankow sei im Vergleich zu anderen Bezirken bautechnisch in jedem Fall „deutlich überproportional unterwegs“, sagt Tietje und fügt süffisant an: „An anderer Stelle in der Stadt hält man ja daran fest, nicht zu bauen, etwa beim Tempelhofer Feld. Deshalb müssen wir in Pankow wohl etwas mehr bauen als andere Bezirke.“

Im Zweifelsfall müsse der Bezirk dann aber auch mehr Personal bekommen, um die Planungen zu stemmen, so Tietje: „Ich habe vor, mich deswegen an die neue Senatorin oder den neuen Senator zu wenden.“

Die Personalnot im Stadtentwicklungsamt ist nicht neu. Tietjes Vorgänger Vollrad Kuhn (Grüne) hatte deshalb im Zweifel Projekte an das Land und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen abgetreten – zuletzt im Fall „Karow Süd“. Tietje will diese Praxis ändern: „Meine Linie ist, dass man möglichst nicht noch weitere Projekte ans Land abgeben sollte. Es kann ja nicht die Lösung sein, das alles zu zentralisieren.“

Im Gegenteil sei es „gut und sinnvoll“, so viele Bauprojekte wie möglich selbst zu betreuen. „Man kann nicht gegen die Leute vor Ort mit der Brechstange planen und bauen – deshalb ist es am besten, wenn solche Quartiere wie die Elisabeth-Aue auch vor Ort im Bezirk entwickelt werden“, sagt Tietje.

Wie viele Stellen genau geschaffen werden müssten, um die ehrgeizigen Ziele in Pankow umzusetzen, kann Tietje noch nicht sagen: „Das hängt auch davon ab, ob die Planungen für einzelne Projekte parallel oder geschichtet ablaufen sollen.“ Die Bedarfe könnten erst ermittelt werden, wenn man eine detailliertere Zeitplanung habe. „Und dann muss man gucken, welche zusätzlichen Ressourcen wir dafür brauchen und die dann gegebenenfalls auch einfordern.“ – Text: Christian Hönicke

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