Der Ärger über den Schwerlastverkehr in Rosenthal geht weiter. Die Senatsverkehrsverwaltung erwägt nun, zumindest auf der Hauptstraße ein Limit von Tempo 10 anzuordnen. „Die aktuellen baulichen Voraussetzungen mit Kopfsteinpflaster und schmalen, unbefestigten Gehwegen widersprechen der Verkehrsfunktion der Hauptstraße“, erklärte die zuständige Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) am Mittwoch. Dazu werde es einen Abstimmungstermin mit den zuständigen Senatsverwaltungen sowie dem Pankower Straßen- und Grünflächenamt im Februar geben.

Anwohner bemängeln seit langem die großen Belastungen durch Lkw, die zu den Industriegebieten in der Umgebung nahezu rund um die Uhr rollen. Die Rosenthalerin Jacqueline Lück verwies am Mittwochabend auf der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf „rechtsgültige Gutachten“ im Rahmen von schall- und erschütterungstechnischen Untersuchungen. Sie wollte von Anders-Granitzki wissen, „wie und wann kurzfristig verhindert wird, dass der historische Ortskern von Rosenthal sowie die Schönhauser Straße als Abkürzungsstrecke für den Reinickendorfer und internationalen Schwerlastverkehr missbraucht wird“. Lück kritisierte, dass die „tägliche Gefährdung der Gesundheit der Anwohner billigend in Kauf genommen“ werde.

Die Senatsverkehrsverwaltung halte das Gutachten zwar für „glaubwürdig“, erklärte Anders-Granitzki. Ein komplettes Lkw-Fahrverbot für den Rosenthaler Ortskern scheitere jedoch an „nicht vorhandenen Ausweichstrecken“. Tempo 30 ganztags sei bereits angeordnet, und weitere kurzfristige Maßnahmen abgesehen von Tempo 10 auf der Hauptstraße seien nicht möglich.