Namen & Neues

Hahn statt Hammerbacher: Bezirk nennt neuen Straßennamen in Heinersdorf

Veröffentlicht am 14.09.2023 von Christian Hönicke

Eine neue Straße in Heinersdorf soll nach Beate Hahn statt Herta Hammerbacher benannt werden. Das hat das Bezirksamt bekannt gegeben.

Die Pankower Grünen hatten den Fall ins Rollen gebracht und „dringend eine politische Überprüfung“ gefordert. Herta Hammerbacher, Deutschlands erste Gartenarchitektin, soll der völkischen Ideologie der Nazis nahegestanden haben, deswegen einen Karriereschub erhalten und in der Folge an „kriegswichtigen“ Aufträgen mitgearbeitet haben. Auch der Fachbereich Museum des Bezirks Pankow sprach von einer „ambivalenten Arbeitsperiode“ Hammerbachers im Nationalsozialismus.

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hob den Beschluss zur Benennung der Straße nach Hammerbacher deswegen offiziell auf. Stattdessen wurde das Bezirksamt aufgefordert, weitere Gutachten zu Hammerbacher einzuholen und alternative Benennungsvorschläge zu prüfen.

Nun soll die Straße nach der jüdischen Gartenpädagogin Beate Hahn (1894-1970) benannt werden. Das habe der Frauenbeirat Pankow vorgeschlagen, berichtet das Bezirksamt. Hahn sei durch Vorträge und Fortbildungen, aber auch verschiedene Publikationen zum Thema Gartenbau und Gartenpädagogik international bekannt geworden. „Da es sich bei dem Bebauungsgebiet um ehemalige Gärtnereiflächen handelt, ist ein thematischer Bezug zum Benennungsvorschlag gegeben.“

Es handelt sich um eine geplante Erschließungsstraße an der Idunastraße/Neukirchstraße. Au dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei entsteht aktuell eine neue Gesobau-Wohnanlage mit 334 Wohnungen. „Aufgrund der bereits zügig voranschreitenden Baumaßnahmen auf dem Baugelände und des nahenden Einzugs der ersten Mieter“ will der Bezirk das Benennungsverfahren nun „schnellstmöglich“ abschließen. Die Zustimmung der Enkelin von Beate Hahn für eine Benennung liege bereits vor.