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Arkenberge: Bezirk sieht Pläne für Solaranlagen und Badesee kritisch

Veröffentlicht am 07.12.2023 von Christian Hönicke

Der Bezirk Pankow lehnt den geplanten Solaranlagen-Park auf Berlins höchstem Gipfel ab. Auch die Umwandlung des Kiessees Arkenberge zum Badegewässer sieht man kritisch. Das teilte das Bezirksamt auf eine Anfrage des Verordneten Axel Lüssow (Grüne) mit.

Das Gelände gehört der privaten Heim-Gruppe, die rund um die ehemalige Bauschuttdeponie Arkenberge ein Freizeit– und Erholungsgebiet plant. Dort sollte es ursprünglich eine Matten-Ski-Halle, ein großes Bungalowdorf und eine Sommerrodelbahn geben sowie eine Panorama-Aussichtsanlage auf dem Gipfel. Am Kiessee ist zudem ein Strandbad mit Restaurant und Bar vorgesehen. Das alles soll täglich bis zu 1500 Besucher anlocken. Seit 2018 verhandelt der Eigentümer über seine Entwürfe mit dem Bezirk, ohne zu einem Ergebnis zu gelangen.

Nach Aussage des Bezirksamts traf man sich Mitte Oktober erneut mit Vertretern der Heim-Gruppe. Dabei sei der Plan vorgestellt worden, auf dem stillgelegten Müllberg „Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen“ zu errichten. Doch dies sei nicht ohne weiteres mit dem Flächennutzungsplan (FNP) vereinbar. Man prüfe den Fall zurzeit, habe dem Investor aber bereits mitgeteilt, dass eine Photovoltaik-Anlage in der „angedachten Größenordnung nicht aus dem FNP entwickelbar ist“.

Auch der Plan für den Kiessee steht auf der Kippe. Den will die Heim-Gruppe von einem inoffiziellen zu einem offiziellen Badegewässer umwandeln und dort entsprechende Infrastruktur wie Gastronomie und Bungalows ansiedeln. Nach eigenen Messungen ist die Gewässerqualität dafür ausreichend, teilte der Investor bereits mit.

Dem widerspricht der Bezirk nun: „Nach Aussage des Landesamtes für Gesundheit und Soziales ist nach derzeitigem Informationsstand der Arkenberger See nicht als Badegewässer geeignet.“ Ein Gewässer unmittelbar neben einer Abfalldeponie „würde aufgrund diffuser gesundheitsgefährdender bzw. gesundheitsrelevanter Stoffe prinzipiell nicht als Badesee ausgewiesen werden“. Stattdessen müsse der See nun mindestens vier Jahre beobachtet und auf Verschmutzungen getestet werden, „um die Eignung als Badegewässer sicher beurteilen zu können“.

Darüber hinaus äußerte sich der Bezirk noch einmal zur illegalen Rodung der Biotopfläche am Ostufer des Sees, die der Eigentümer Anfang des Jahres durchführen ließ. Man habe die Heim-Gruppe noch einmal „eindringlich auf die ordnungsrechtlichen Konsequenzen derartiger Eingriffe sowie auf den entstandenen Vertrauensverlust in der Zusammenarbeit hingewiesen“. Zudem laufe weiter ein Verwaltungsverfahren zur Wiederherstellung der gerodeten Fläche.

Das erwünschte Okay des Bezirks zum Nachnutzungskonzept ist also noch fern. Zwar arbeite man „stetig“ daran, teilte das Amt mit. Allerdings sei noch kein „belastbarer Abstimmungsstand“ erreicht.