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Komponistenviertel: Bezirk will Poller-Sperre bauen – doch der Senat gibt kein Geld

Veröffentlicht am 18.04.2024 von Christian Hönicke

Das Bezirksamt will im Weißenseer Komponistenviertel die Daumenschrauben anziehen: Weil Autofahrer sich nicht an die Einbahnstraßenregelung im „Kiezblock“ halten, soll nun eine Pollersperre eingebaut werden. „Aufgrund wiederholter und festgestellter Missachtung der Einbahnstraßenregelung durch Autofahrende, ist eine Erweiterung mit Diagonalsperren in der Herbert-Baum-Straße vorgesehen“, teilt der zuständige Bezirksstadtrat Cornelius Bechtler (Grüne) mit.

Allerdings hat die Angelegenheit einen Haken: Der Bezirk erhält vorerst wohl kein Geld dafür vom Senat.

Die Absperrung soll den Übergang von der ersten zur zweiten Stufe des „Kiezblocks“ markieren. Stufe eins wurde im Mai 2023 umgesetzt und beinhaltet die Ausweisung eines Einbahnstraßen-Systems, um den Durchgangsverkehr aus dem Viertel an der Berliner Allee fernzuhalten. „Seit Einrichtung des Kiezblocks sind die Kfz-Verkehrsaufkommen im Viertel nachweislich zurückgegangen“, so Bechtler.

Dennoch beklagen die Behörden signifikante Regelbrüche durch Autofahrer. Laut Bechtler betrifft dies „in erster Linie fortlaufende Verstöße gegen die Einbahnstraßenregelung an den Kreuzungsbereichen im Verlauf der Smetanastraße“. Diesem Treiben will man nun mit einer Sperrvorrichtung Einhalt gebieten: „Dieser Schwachstelle soll nun der geplante Modalfilter entgegenwirken.“

Der sogenannte modale Filter (in der Regel eine Pollersperre) soll „weiterhin durchlässig für den Rad- und Fußverkehr sowie für Müll- und Rettungsfahrzeuge“ sein, so Bechtler. Darüber hinaus sind nach Angaben Bechtlers erst einmal keine weiteren Sperren geplant – allerdings werde im Komponistenviertel „die Einrichtung von Hol- und Bringzonen (‚Elternhaltestellen‘) sowie von Liefer- und Ladezonen geprüft“.

Wann genau die Sperre verbaut wird, ist allerdings noch unklar, denn dem Bezirk fehlt das Geld. Grundsätzlich kommt das aus dem Landesprogramm „Autofreie Kieze“, das für die Umsetzung der Kiezblocks vorgesehen ist. Allerdings sei das Budget von der Senatsverkehrsverwaltung „leider für dieses Jahr ausschließlich an anderen Bezirke gegeben“ worden, so Bechtler. „Somit haben wir bislang keine Gelder zur Verfügung, mit der die Umsetzung dieser zweiten Stufe erfolgen könnte.“ Deswegen könne auch „aktuell noch kein konkreter Umsetzungstermin genannt werden“.