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Weitere Notfällungen zur Sicherheit: Ursache für Baumsturz im Mauerpark geklärt
Veröffentlicht am 27.06.2024 von Christian Hönicke
Im Mauerpark müssen nach dem folgenschweren Baumsturz aus Sicherheitsgründen zehn weitere Bäume gefällt werden. Das hat das Pankower Bezirksamt am Donnerstag bekannt gegeben. Demnach ist eine „Bodenverdichtung“ schuld daran, dass eine Pappel am 2. Juni in der Grünanlage umstürzte und drei Menschen verletzte, darunter ein Kind. Dies habe ein Gutachten ergeben.
Ein unabhängiger Sachverständiger kam demnach zu dem Urteil, „dass sich durch die Bodenverdichtung eine verminderte Wurzelausprägung und Höhlungen im unteren Wurzelbereich entwickelt hatten“, so das Bezirksamt. „Die erforderliche Verankerungsfunktion für den Baum wurde dadurch gemindert.“
Diese Einschätzung betreffe alle geprüften Bäume auf der Rasenfläche an der Bernauer Straße. „Daher kam der unabhängige Sachgutachter zu dem Schluss, dass die umgehende Fällung von zehn Bäumen im unmittelbaren Umfeld zwingend erforderlich ist.“ Die Verkehrssicherheit habe „oberste Priorität“.
Die Fällung soll schon am 1. Juli stattfinden. „Diese schwebende Gefahr in einer stark von Menschen frequentierten Grünanlage – der Mauerpark ist ein Hotspot in Berlin – ist zwingend sofort zu beseitigen“, erklärt die zuständige Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU). Nach ihren Angaben sind „zeitnah“ Ersatzpflanzungen für alle Bäume geplant.
Den möglichen Grund für die Bodenverdichtung nannte das Bezirksamt nicht. Allerdings tritt dieses Phänomen nach Expertensicht häufig infolge von Baumaßnahmen im Umfeld auf – durch schweres Gerät oder häufiges Befahren.
Der Baum stand unmittelbar gegenüber dem Lokal „Mauersegler“ und hätte somit auch die Terrasse des Biergartens treffen können. In diesem Bereich des ursprünglichen Mauerparks fanden in der letzten Zeit wiederholt große Bauarbeiten statt.
Das Areal wird gerade durch die landeseigene Grün Berlin saniert. Dazu wurde das Rasenplateau, an dessen Rand sich der Baum befand, komplett ausgebaggert. Inzwischen sind die Erdmassen wieder aufgefüllt, unlängst wurde auf dem Plateau ein neuer Rollrasen verlegt. Das Areal direkt rund um den Baum war von den Erdarbeiten jedoch wohl nicht betroffen.
Zuvor hatten dort die Berliner Wasserbetriebe eine Großbaustelle eingerichtet. Bis Ende 2020 wurde fast zwei Jahre lang an einem Regenwasser-Stauraumkanal unter dem Mauerpark gearbeitet. Dabei wurde unter anderem eine „eine Start- und eine Zielbaugrube“ an der Bernauer Straße für den Tunnelbohrer eingerichtet.