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Rosenthal II: Senat lehnt Neuplanung der Kastanienallee offenbar ab
Veröffentlicht am 12.09.2024 von Christian Hönicke
Wir bleiben in Rosenthal: Der Berliner Senat will den Ausbau der Kastanienallee trotz aller Widerstände aus dem Bezirk durchsetzen. Im April hatte die Pankower Bezirksverordnetenversammlung (BVV) per Beschluss eine Überarbeitung der aktuellen Pläne gefordert. Doch in einem Schreiben an das Bezirksamt habe die Senatsverwaltung nun geäußert, dass sie dafür “keinen Bedarf” sehe, teilt die Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch (Grüne) mit.
Die Kastanienallee ist eine stark genutzte Zubringerstraße für Gewerbegebiete in Pankow und Reinickendorf. Nach Angaben der Verkehrsverwaltung fahren dort und auf der benachbarten Schönhauser Straße abschnittsweise bis zu 40 Lkw pro Stunde.
Die Pläne sehen vor, die Kastanienallee umzugestalten – dafür sollen viele Bäume gefällt werden. Es geht um den östlichen Abschnitt der Kastanienallee zwischen Friedrich-Engels- und Dietzgenstraße, der noch in diesem Jahr umgebaut werden sollte. Der westliche Teil zwischen Haupt- und Friedrich-Engels-Straße wurde bereits umgestaltet, um insbesondere dem Schwerlastverkehr der umliegenden Industriegebiete zu dienen.
Gegen das Vorhaben protestierten Anwohner, die sich in der „Bürgerinitiative Kastanienallee“ zusammengeschlossen haben. Sie kritisierten die Ausbaupläne als regelwidrig, die Straße sei zu eng, die geplanten Rad- und Gehwege zu schmal. Unter anderem sollten die Radfahrstreifen nur 1,25 Meter breit werden. Die Initiative wies zudem auf große Gefahren für Schulkinder durch den Lkw-Verkehr hin.
Die Senatsverkehrsverwaltung kündigte daraufhin an, als „Kompromiss“ solle in der beengten Allee abschnittsweise auf den Bau eines Fahrradstreifens verzichtet werden – dafür soll nebenan in der Nordendstraße eine Fahrradstraße entstehen.
Damit wollen sich die Pankower Grünen nicht zufriedengeben. „Die Planungen für die Kastanienallee in Rosenthal müssen überarbeitet werden“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Koch und der BVV-Fraktion der Grünen. Die „halbgaren Ideen“ dürften nicht umgesetzt werden.
„Nach aktuellem Stand würde die Straße zwar saniert, aber es würde eine gefährliche und überdimensionierte Auto- und LKW-Piste fast ohne Bäume entstehen – und das in einer kleinen Dorfstraße“, kritisiert Koch. Angesichts der Enge „sind Unfälle vorprogrammiert“.