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Nach Pinsel-Revolte: Erster Plan für Thule-Viertel steht

Veröffentlicht am 19.09.2024 von Christian Hönicke

Mehr als drei Jahre nach der Pinselrevolte im Thule-Viertel sind noch immer keine Verbesserungen für Fußgänger umgesetzt worden. Doch zumindest steht nun ein erster Plan: Es soll genau fünf Bürgersteig-Verbreiterungen geben.

Bereits 2017 hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) dem Bezirksamt aufgetragen, alle Kreuzungen im Viertel zwischen Wisbyer Straße, Schönhauser Allee/Berliner Straße, Elsa-Brändström-Straße und Prenzlauer Promenade mit markierten Gehwegvorstreckungen zu versehen und bei Bedarf mit Pollern zu schützen.

Weil sich nichts tat, malten Anwohner im August 2021 kurzerhand selbst Gehwegvorstreckungen auf die Straßenkreuzungen, um das grassierende Falschparken und den Durchgangsverkehr einzudämmen. Nach dem Akt zivilen Ungehorsams ließ das Bezirksamt die inoffiziellen Vorstreckungen zügig wieder überpinseln. Der damalige Stadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) kündigte stattdessen an, amtlich-offizielle Markierungen seien in der Straßenverkehrsbehörde „mit Priorität angemahnt“ worden. Seit 2021 ist zudem eine Initiative aktiv, die eine generelle Verkehrsberuhigung im Viertel durch einen „Kiezblock“ fordert.

Passiert ist auch unter Kuhns Nachfolgerin Manuela Anders-Granitzki (CDU) bisher nichts Sichtbares. Doch nun die Überraschung: Im Hintergrund arbeitete man im Bezirksamt offenbar tatsächlich an der Thematik. „Die Planungen hinsichtlich baulicher Maßnahmen sind inzwischen abgeschlossen“, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme an die BVV.

Demnach sind an folgenden Kreuzungen „bauliche Gehwegvorstreckungen“ vorgesehen:

  • Eschengraben/Wetterseestraße
  • Eschengraben/Trelleborger Straße
  • Trelleborger Straße/Thulestraße
  • Thulestraße/Baumbachstraße
  • Thulestraße/Kurze Straße

Die aufgeführten Kreuzungen liegen allesamt im Umkreis der Trelleborg-Grundschule, würden also vor allem die Sicherheit von Kindern erhöhen. Insgesamt verfügt das benannte Viertel allerdings über mehr als 20 Kreuzungen. Gemeinsamt mit der Polizei will das Bezirksamt daher über „darüber hinausgehende verkehrliche Maßnahmen“ an anderen Kreuzungen beraten.

Wann genau die Gehwegvorstreckungen angelegt werden, teilte das Bezirksamt nicht mit. Die Pankower Erfahrungen legen jedoch nahe, dass bis dahin noch einige weitere Jahre ins Land ziehen werden.