Namen & Neues
Prenzlauer Allee: Neuer Plan für zweiten Bahnzugang, aber Grundstücksfrage ungeklärt
Veröffentlicht am 13.02.2025 von Christian Hönicke
Eine weitere unendliche Geschichte hat ein neues Kapitel bekommen. Es geht um den zweiten Zugang zum S-Bahnhof Prenzlauer Allee. Für die Fußgängerbrücke steht jetzt tatsächlich der technische Plan, die sogenannte Vorzugsvariante. Sie sieht inzwischen sogar einen Aufzug vor.
Aber wann losgebaut werden kann, ist immer noch nicht abzusehen. Denn es bleibt eine grundsätzliche Stolperfalle: der Streit um ein Grundstück.
Derzeit hat der Bahnhof in Prenzlauer Berg nur den Eingang direkt von der Prenzlauer Allee. Schon seit mehr als 30 Jahren wird ein zweiter Zugang geplant. Er soll nördlich von der Kanzowstraße und südlich von der Ahlbecker Straße die Westseite des Bahnsteigs erreichen.
Das klingt simpel, doch der rechtliche Rahmen ist kompliziert. Der Zugang zur Brücke in der Kanzowstraße soll über einen landeseigenen Spielplatz erfolgen – in der Ahlbecker Straße ist er jedoch über ein Privatgrundstück geplant. Und das hat nach Senatsangaben „weltweit verstreute Eigentümer:innen“.
Seit Jahren nun versuchen das Land Berlin und die Deutsche Bahn, dieses kleine Grundstück zwischen zwei Wohnhäusern zu erwerben. Noch immer ohne Erfolg. „Bislang konnte nicht zu allen Grunderwerbsthemen eine Einigung erzielt werden“, teilte die Senatsverkehrsverwaltung jetzt auf Anfragen den Abgeordneten Tino Schopf (SPD) und Oda Hassepaß (Grüne) mit.
Immerhin steht inzwischen die technische Seite der Planung weitgehend fest. Bahn und Senat haben sich Ende November 2024 auf eine Vorzugsvariante festgelegt. Wie diese aussieht, erfuhr der Tagesspiegel auf eine Anfrage bei der Senatsverkehrsverwaltung.
Die Brücke über die Ringbahn „erhält eine Beleuchtung und wird voraussichtlich überwiegend überdacht“, teilt die Sprecherin Petra Nelken mit. „In der Mitte der Überführung ist der Treppenabgang und direkt gegenüberliegend der Aufzug zum Bahnsteig geplant.“
Der Lift ist dabei neu in die Planung gerutscht, auf Vorgabe des Senats für einen „barrierefreien Ausbau des neuen Bahnsteigzugangs“. Der Aufzug sei „von hoher Bedeutung und wird daher in der Vorzugsvariante umgesetzt“, so Nelken.
Allerdings wäre ein Baubeginn nach Angaben der Verwaltung frühestens Ende 2030 möglich, wenn von nun an alles glattgeht. Die Bauzeit für die Brücke selbst soll dann zwischen eineinhalb und zwei Jahren betragen.
Voraussetzung dafür wäre jedoch die Klärung der Eigentumsverhältnisse – und da ist das letzte Kapitel wohl noch lange nicht geschrieben.