Sport
Veröffentlicht am 05.12.2019 von Christian Hönicke
Polizeiwache im Jahn-Sportpark: Das sagt der Bezirk. Das Polizeipräsidium hat die Umzugspläne des Abschnitts 15 in der Eberswalder Straße bestätigt. Wie letzte Woche hier berichtet, wird derzeit geprüft, ob eine neue Polizeiwache noch aufs Gelände des Jahn-Sportparks gequetscht werden kann. Zwar sei der Mietvertrag des Polizeiabschnitts 15 im derzeitigen Gebäude vor kurzem um zehn Jahre verlängert worden, so das Polizeipräsidium. „Dennoch muss geprüft werden, ob die Unterbringung des Abschnitts perspektivisch auf einem landeseigenen Grundstück möglich ist.“ Die Planungen stünden noch ganz am Anfang, es werde dabei jedoch „von einer Verlagerung der Polizeidienststelle auf das Gelände des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks ausgegangen“.
Anwohner sehen diese neue Wendung durchaus kritisch, sie fürchten um den Breitensport auf dem Areal. Alexander Puell vom Verein „Freunde des Mauerparks“ sagt: „Die Sport- und Innenverwaltung sollte aufhören, im stillen Kämmerlein den Sportpark für ihre Interessen zu filetieren.“ Es müsse endlich ein vernünftiges Bürgerbeteiligungsverfahren her.
Trotz der sportfremden Nutzung zeigt sich Pankows Baustadtrat Vollrad Kuhn (B’90/Grüne) dagegen für die Wache offen. Er könne die Belange der Anwohner und Kiezvereine verstehen, aber der Sportpark sei nun einmal eine landeseigene Fläche von berlinweiter Bedeutung. Die müsse optimal genutzt werden, im Zweifel eben auch durch eine Polizeiwache: „Ich selbst begrüße es, wenn sich die Arbeitsbedingungen für die Polizei dadurch verbessern würden.“
Ob die Polizeistation die Sportnutzung wie angekündigt tatsächlich nicht einschränkt, kann aber auch Pankows Sportstadtrat Torsten Kühne (CDU) nicht beurteilen. Er erfuhr durch den Pankow-Newsletter von der Idee: „Ich gehe davon aus, dass im vereinbarten B-Plan-Verfahren auch hier der Bezirk noch detailliertere Informationen erhält.“ Klar ist nun immerhin, wer den Bebauungsplan für den Umbau des gesamten Sportparks aufstellen soll. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen übernimmt das, der Bezirk liefert zu. – Text: Christian Hönicke
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Diesen Text haben wir dem neuen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Pankow entnommen. Den gibt es in voller Länge und kostenlos hier: leute.tagesspiegel.de
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