Sport

Veröffentlicht am 08.10.2020 von Christian Hönicke

Jahn-Sportpark: LSB-Funktionär kritisiert Grüne und Linke. Im Pankower Streit um den Jahn-Sportpark meldet sich nun der Sport zu Wort. Peter Hanisch, der Ehrenpräsident des Landessportbunds Berlin (LSB), stellt sich dabei an die Seite der Bezirks-SPD und kritisiert Linkspartei und Grüne. Das ist nicht allzu überraschend, schließlich ist Hanisch selbst SPD-Mitglied.

Die SPD hatte einen BVV-Beschluss gegen ihre beiden Zählgemeinschaftspartner durchgebracht, wonach der Bezirk Pankow den Umbau des Sportparks und den Stadionabriss befürwortet. Grüne und Linke warfen der SPD daraufhin Koalitionsbruch vor.

„Der Beschluss der BVV zum Umbau samt Abriss des alten Stadions ist richtig und wichtig, damit endlich die notwendigen Planungs- und Vorbereitungsarbeiten für unser inklusives Projekt abgeschlossen werden können“, schreibt Hanisch.  „Es enttäuscht alle Sportlerinnen und Sportler, Zuschauer*innen, Mitarbeiter*innen, Anwohner*innen, dass dieses Projekt, der ‚offene Sportpark für alle‘ mit umfassender Barrierefreiheit, offensichtlich nicht von allen politischen Vertretern ernsthaft unterstützt wird, obwohl eindeutige Beschlüsse vorliegen.“ [Der Text stammt aus dem aktuellen Pankow-Newsletter. Den können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Ein klarer Fingerzeig Richtung Grüne und Linke, zumal Hanisch darauf verweist, dass Rot-Rot-Grün auf Landesebene 2016 „in der Koalitionsvereinbarung das Ziel der prioritären Sanierung und Weiterentwicklung des Jahn-Sportparks als Inklusionssportpark festgeschrieben“ habe.

Der Widerstand der beiden Koalitionsparteien auf Bezirksebene insbesondere gegen den Stadionneubau „schadet dem Ansehen Berlins erheblich“, so der SPD-Politiker Hanisch. „Eine erste schlimme Folge dieser fehlenden Unterstützung und Zögerlichkeit ist die Tatsache, dass die ‚Special Olympics World Games 2023‘, die Sportspiele der geistig Behinderten,  die nach Berlin vergeben wurden, nun nicht im Jahn-Sportpark ausgetragen werden können, weil dieser momentan nicht die Voraussetzungen einer inklusiven Sportanlage erfüllt.“

Allerdings ist dafür nicht die Pankower Bezirkspolitik verantwortlich. Die Verwaltung des Sportsenators Andreas Geisel (SPD) hatte bereits vor einem Jahr erklärt, dass der von ihr geplante Stadionneubau vermutlich nicht rechtzeitig zu den Special Olympics fertig wird und alternativ den Olympiasportpark und das Mommsenstadion geprüft. – Text: Christian Hönicke

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