Kiezgespräch

Veröffentlicht am 14.03.2019 von Christian Hönicke

Neue Baupläne für die Elisabeth-Aue. Die Elisabeth-Aue rückt wieder in den Fokus. Sie ist mit mehr als 70 Hektar eine der größten landeseigenen Flächen in Berlin. Zwar hat sich die rot-rot-grüne Regierungskoalition darauf verständigt, das Areal zwischen Französisch Buchholz und Rosenthal in dieser Legislaturperiode bis 2021 nicht zu nutzen, doch im neuen Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 taucht der Acker als potenzielle Wohnbaufläche für mehr als 2000 Wohnungen auf (siehe Nachbarschaft). Die (derzeit auf Eis gelegten) Pläne sahen eine Bebauung mit 3000 bis 5000 Wohnungen vor – für 7000 bis 12.000 Menschen.

Quasi als Gegenmaßnahme haben sich nun Anwohner zusammengeschlossen, um die Aue in eine Kleingartenanlage umzuwandeln. Die „Initiative Kleingartenpark Elisabeth-Aue“ wolle „eine konstruktive Alternative zur jetzigen Nutzung einerseits und zu einer Vollbebauung andererseits der Elisabeth-Aue“ entwickeln, heißt es auf der Website. Um die Aue „als Kaltluftschneise (…) und als Rückzugsort für Fauna und Flora“ zu bewahren, soll sie demnach nur teilweise bebaut werden.

In der Initiative sind der Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow e.V., der Verein Buchholzer Laubfrosch, der Bürgerverein Französisch Buchholz, der Siedlungsverein Französisch Buchholz, die Jeanne-Barez-Schule, die Kita Schützenstraße und der CDU-Politiker Johannes Kraft vertreten. Das Auftakttreffen der Initiative  fand am 15. Februar in der Jeanne-Barez-Schule statt, diverse Lokalpolitiker und der Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU) waren auch da.

Die Vorschläge: Entlang des Rosenthaler Wegs soll es eine maßvolle „Randbebauung“ mit Kleingewerbe und Wohnungen geben. Nördlich anschließend ein kleines Gebiet mit Einfamilien- oder Reihenhäusern. Der östliche Teil dieser Straßenbebauung soll nach dem Willen der Initiative durch eine Schule mit gymnasialer Oberstufe nahe der Wendeschleife der Tram 50 erfolgen. Bisher verfügen weder Buchholz noch Blankenfelde oder das benachbarte Rosenthal über eine Oberschule. Laut der Initiative sieht Schulstadtrat Kühne auf der Aue tatsächlich Platz und eine gute Verkehrsanbindung für eine Oberschule.

Hinter dem Straßenband wiederum wird der „Kleingartenpark“ vorgeschlagen, der auch für „Urban Gardening“ durch Schulen und Kitas genutzt werden könne. Der Park soll sich nach Norden bis zum „Graben 5 Blankenfelde“ erstrecken, entlang des Grabens könne ein „Waldband“ entstehen. Dahinter soll es wiederum eine weitere unbebaute „Pufferzone“ nach Norden zum Dorf Blankenfelde geben.

Ob nun Schule, Kleingartenpark oder Wohnquartier – klar scheint: Eine komplett freie Elisabeth-Aue, wie die Grünen es zuletzt noch forderten, wird angesichts der wachsenden Stadt zunehmend unwahrscheinlicher.