Kiezgespräch

Veröffentlicht am 16.05.2019 von Robert Ide

Ein wenig Streusalz für die Berliner Wunden. Denn das Pflaster, auf dem wir rumstehen und herumgehen, braucht öfter mal ein Pflaster. Nicht nur Gewerbetreibende in Prenzlauer Berg fragen sich, warum auf den Bürgersteigen eigentlich andauernd die kleinen Pflastersteine herausbrechen? Liegt es womöglich am Sand dazwischen, der Berlin nicht so recht zusammenhält? Schließlich ist ja unsere ganze Stadt auf Sand gebaut. Oder fehlt dem Baustoffgemisch einfach die richtige Mischung?

Das Bezirksamt in Berlin-Pankow hat die Sache auf unsere Nachfrage hin mal aufs Sandkorn genommen und lässt dazu wissen: „Die Art des Fugenmaterials richtet sich nach der DIN 18318. Es sind Baustoffgemische in einer Gesteinskörnung 0/4, 0/5, 0/8 bzw. 0/11 gemäß den TL Pflaster-StB 06 zu verwenden.“ Aha, soviel dazu im Groben. Im Feinen handelt es sich übersetzt um Sand, Riesel oder leichten Kies (Quelle: Institut für Werkstoffe des Bauwesens; Abhandlung hier).

Sind Fußgänger und Cafébetreiber auf porösem Untergrund also aus dem Gröbsten raus? Das bleibt fraglich, denn Pankows Baustadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) gibt die Frage an uns Nutzer und Übernutzer der immer überlasteteren Gehwege zurück: Ob etwa auch „Gaststättenaußenplätze mit ungeeigneter Bestuhlung oder Ausspülungen durch von Markisen oder Vorbauten tropfenden Regenwassers“ eine Ursache der Bröckelbürgersteige sein könnten, „sei dahingestellt“, stellt Kuhn mal so dahin. Hoffentlich nicht auf einen Bürgersteig. Denn da steht’s wackelig. – Robert Ide
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