Kiezgespräch
Veröffentlicht am 25.11.2021 von Christian Hönicke
Jahn-Sportpark: Berlin stoppt geplanten Umbau, Stadion-Entscheidung fällt erst Ende 2022. Wende im Ringen um die Zukunft des Jahn-Sportparks in Prenzlauer Berg: Ob das Große Stadion umgebaut oder abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird, steht frühestens Ende Oktober 2022 fest. Allerdings soll der Stadionbau in jedem Fall bis 2026 abgeschlossen werden – der Umbau des restlichen Sportparks zum „Inklusionssportpark“ wird jedoch auf unbestimmte Zeit danach verschoben.
So sieht es der Beschlussvorschlag für den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses vor, in dem Finanzmittel für die wichtigsten Berliner Bauprojekte angemeldet werden. Zwar sollen ab 2023 insgesamt 111 Millionen Euro bereitgestellt werden, um das Stadion zu erneuern. Für die Umgestaltung und Modernisierung des übrigen Geländes werden demnach weitere 60 Millionen Euro veranschlagt – diese sollen jedoch in dieser Legislaturperiode nicht freigegeben werden. Als Begründung heißt es in der Beschlussvorlage konkret: „Die ursprünglich ab 2024 geplante Maßnahme wird aufgrund neuer Prioritäten nach 2026 verschoben.“
Nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, die mit Planung und Umbau des Sportparks betraut ist, stehen in den kommenden Haushaltsjahren aufgrund der Pandemie generell nur „reduzierte finanzielle Mittel“ zur Verfügung. Die Finanzverwaltung hatte demnach dazu aufgefordert, „die Investitionsmaßnahmen auf den unbedingt notwendigen Umfang zu reduzieren“. Zuletzt waren noch 195 Millionen Euro dafür anvisiert, das gesamte Gelände in einen „Inklusionssportpark“ umzugestalten. Nach der Budgetkürzung soll zunächst nur das Stadion in eine moderne, spitzenfußballtaugliche Arena für 20.000 Zuschauer umgewandelt werden.
Kritik daran äußern der Landessportbund Berlin (LSB) und die „Bürgerinitiative Jahnsportpark“. Beide fürchten, dass nun der Breitensport leer ausgeht und fordern, den gesamten Sportpark noch in der aktuellen Legislatur zu entwickeln. Alle Hintergründe und die Frage, was mit Hinterlandmauer, Flutlichtmasten und Haupttribüne des aktuellen Stadions passieren soll, erfahren Sie hier.