Nachbarschaft
Veröffentlicht am 13.02.2020 von Christian Hönicke
3 aus 18 – die „Kiezblock“-Poller kommen. Bis zu drei Pankower Wohnviertel sollen bis 2021 durch Diagonalsperren aus Pollern vom Durchgangsverkehr befreit werden. Am Mittwoch präsentierten Anwohnerinitiativen entsprechende Vorschläge sogar für sage und schreibe 18 Kieze im Bezirk (vier davon hatten wir bereits letzte Woche vorgestellt). Die Entwürfe wurden Pankows Baustadtrat Vollrad Kuhn (B’90/Grüne) übergeben, der versprach: „Ich nehme diese Vorschläge sehr gerne mit und mein Amt wird alles gründlich prüfen, wie wir solche Vorschläge für Maßnahmen möglichst schnell im Rahmen von Modellprojekten umgesetzt bekommen und damit die Lebensqualität für die Pankowerinnen und Pankower in den Wohnkiezen erhöhen.“ Man müsse erst einmal alles sichten, dann priorisieren und Machbarkeitsstudien erstellen. Aber Kuhn geht „derzeit von mindestens zwei bis drei Umsetzungen bis Mitte 2021 aus – wenn wir es schaffen, davon eine in 2020“.
Für folgende Kieze entwickelten die Anwohner Entwürfe: Kollwitzplatz, Winsviertel, Bötzowviertel, Mauerpark/Gleimkiez, Helmholtzkiez, Grüne Stadt, Arnimplatz, Humannplatz, Hosemannstraße, Florastraße/Tiroler Viertel, Kissingenstraße, Talstraße, Vinetastraße, Langhansstraße, Komponistenviertel, Schlosspark Schönhausen, Niederschönhausen und Wilhelmsruh – eventuell kommt auch noch das Viertel an der Kastanienallee dazu. Die BVV trug Kuhn zudem eine Verkehrsberuhigung des Blumenviertels auf.
Vorbild der Berliner „Kiezblocks“ sind die „Superblocks“ in Barcelona und die „Kompartments“ in den Niederlanden. Sie sollen helfen, den Durchgangsverkehr auf den Hauptstraßen zu halten. Initiator der Pankower Aktion ist der Verein „Changing Cities“ – er versucht gerade, das Blockkonzept im Rahmen von Verkehrsversuchen berlinweit populär zu machen. Beim Pankower Bezirksamt hat das schon funktioniert: Als „vollen Erfolg“ stufte Stadtrat Kuhn die Veranstaltung am Mittwoch im St.-Elisabeth-Stift in der Eberswalder Straße ein, es habe „viele gute Ideen“ gegeben: „Das ist eine gewaltige Bewegung ‚von unten‘ für konkrete Verkehrswende-Maßnahmen vor Ort und die Erhöhung der Lebensqualität in den Wohngebieten.“
Die Anwohner hätten in ihren Entwürfen sogar schon die geplanten Fahrradstraßen integriert (siehe Artikel hier), befand Kuhn lobend. Ende Februar will er im Bezirksamt die neue „AG Mobilität“ einrichten, die sich mit unter anderem mit solchen „komplexen Aufgaben“ befassen soll. / Foto: Changing Cities
– Text: Christian Hönicke
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