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von Gerd Appenzeller
Veröffentlicht am 11.03.2020
Gesundheitsamt von Berlin-Reinickendorf empfiehlt: Kein Besuche in Krankenhäusern. Es wird weiter mit einer stark steigenden Anzahl von Corona-Infektionen gerechnet. Viele in Reinickendorfer Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen betreute Menschen sind aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation besonders von Infektionskrankheiten gefährdet. Für diese Personengruppe ist bekannt, dass die Gefahr von Komplikationen bei einer Infektion mit dem Coronavirus sehr hoch ist. Deshalb müssen diese Personen besonders vor Ansteckung geschützt werden. Der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid rät deshalb, dass bis auf Weiteres möglichst der Besucherverkehr in den genannten Einrichtungen komplett eingestellt werden sollte. Das Gesundheitsamt will zurzeit keine Besuche verbieten, appelliert aber dringend, dass möglichst keine Besuche mehr stattfinden.
Nahm alles bei einem infizierten Reinickendorfer den Anfang? Mehr als ein Drittel der ersten Berliner Coronavirus-Kranken hat sich offenbar durch einen Besuch im Club „Trompete“ in Tiergarten angesteckt. Wie die Senatsgesundheitsverwaltung um Dilek Kalayci, SPD, bestätigte, sind 16 Kontaktpersonen des ersten „Trompete“-Falls positiv auf Covid-19 getestet worden. Die Männer und Frauen waren zur gleichen Zeit in dem Tanzlokal wie der Bezirksamtsmitarbeiter aus Reinickendorf, der als infiziert getestet wurde. Die Senatsgesundheitsverwaltung hatte daraufhin alle Besucher jenes Abends aufgerufen, sich zu melden. Über die Folgen des fröhlichen Abends in dem Club hat der Tagesspiegel berichtet – hier der Link.
Der Leiter des Gesundheitsamtes in Reinickendorf, Patrick Larscheid, hatte sich in einem Interview mit dem Tagesspiegel am Dienstag kritisch mit den bisherigen Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung der Krankheit auseinandergesetzt. Er votiert für eine rigorosere Einschränkung öffentlicher Veranstaltungen. Hier das Interview.
- Die Fallzahlen zum Coronavirus steigen täglich. Die Gesundheitsverwaltung berichtete am Mittwochmittag von 81 Infizierten in Berlin. Mehr hier im Live-Blog vom Tagesspiegel.
- Was können Sie tun, wenn Sie Krankheitssymptome spüren, die möglicherweise auf eine Corona-Infektion hindeuten können? Hier finden Sie Rat im Tagesspiegel.
- Coronavirus-FAQ: 66 wichtige Fragen und Antworten zu SARS-CoV-2
- Der Charité-Virologe Christian Drosten spricht er eine deutliche Warnung aus. Alle Anstrengungen müssten den besonders gefährdeten Menschen gelten – und das seien vor allem die Senioren, denen das selbst oft kaum bewusst sei. Würden für diese Bevölkerungsgruppe keine Vorkehrungen getroffen, könnte eine Sterberate bei den Erkrankten im Alter von über 80 Jahren von bis zu 25 Prozent drohen. Mehr hier im Tagesspiegel-Blog. – Text: Gerd Appenzeller
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Dieser Text stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Reinickendorf. Schon 187.000 Haushalte haben unsere Bezirksnewsletter im Abo. Die gibt es, Bezirk für Bezirk, in voller Länge und kostenlos unter leute.tagesspiegel.de.
Hier meine weiteren Themen aus Reinickendorf – eine kleine Auswahl aus dem aktuellen Newsletter.
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Gerd Appenzeller, geborener Berliner, ist seit 25 Jahren Mitglied der Tagesspiegel-Redaktion, war Chefredakteur und Herausgeber. Als er 1994 mit seiner Familie in die alte Heimat zurückkam, zog er nach Hermsdorf, denn dort hat er auch seine Kindheit verbracht und dort leben auch sein Bruder und dessen Frau. Wenn Sie Anregungen, Kritik, Wünsche, Tipps haben, schreiben Sie ihm bitte eine E-Mail an gerd.appenzeller@tagesspiegel.de