Intro

von Gerd Appenzeller

Veröffentlicht am 05.08.2020

Es gibt ganz frische Nachrichten aus dem Strandbad Tegel. Der CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen gehört zu den Politikern, die sich in den letzten Jahren vehement für eine Wiederöffnung des geschlossenen Strandbades in Berlin-Tegel eingesetzt haben – dieses Thema begleitet den Reinickendorf-Newsletter seit vier Jahren. Heute Vormittag meldete sich Zeelen bei mir mit der guten Nachricht: Ein neuer Pächter des Bades ist gefunden. Wer das ist? Es ist der Moabit e.V., ein gemeinnütziger Verein, der 2013 gegründet wurde, und nach eigenen Angaben eine der größten ehrenamtlichen Nachbarschaftsinitiativen Berlins. Wenn Sie sich selber schnell mal informieren wollen: neuenachbarschaft.de.

Dieser Pächter scheint mir eine Garantie zu sein, dass sich das Strandbad Tegel wieder zu einem familienfreundlichen Bad entwickelt und nicht zu einem teuren Spaßbad. Freuen wir uns alle mal. Obwohl auch der CDU-Politiker Felix Schönebeck mir aus zwei Quellen den Abschluss einer Vereinbarung mit einem neuen Pächter bestätigte, gab es von den Bäderbetrieben dazu heute keine Erklärung. Ich weiß aber, dass für kommenden Dienstag, 10 Uhr, zu einer Pressekonferenz im Strandbad Tegel geladen wurde – offenbar bislang ohne Presse.

Die traurige Geschichte dieses Bades zieht sich seit der Ära des CDU-Innen- und Sportsenators Frank Henkel hin, der auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Bäderbetriebe war, als die Schließung des Bades überlegt wurde. Die desolate Abwasserleitung des Bades war letztlich der Auslöser der Schließung, das Bad liegt in einem Wasserschutzgebiet. Geradezu pervers mutet an, dass die daneben liegende Insel Scharfenberg wegen des dortigen Internats eine neue Abwasserleitung bekam. Es wäre ein leichtes gewesen, Bad und Insel zu verknüpfen. Aber für Schule war ein anderer Senator zuständig als für das Bad. Mit der auf Anordnung der Bäderbetriebe verfügten Verfüllung der desolaten Abwasserleitung des Bades mit Beton schien das endgültige Aus gekommen zu sein. Nun lassen wir uns am Dienstag mal überraschen – ich berichte im Reinickendorf-Newsletter vom Tagesspiegel.

Ein anderes Thema: In der nächsten Woche beginnt auch in Berlin die Schule wieder. Endlich, sagen die einen. Die Eltern, weil sie sich durch die Doppelbelastung von Beruf und Kinderbetreuung ausgelaugt und unzufrieden fühlen. Die Kinder, weil sie ihre Freunde und Freundinnen vermisst haben. Furchtbar, warnen die anderen. Weil sie sich sorgen, dass durch die Schulen und mangelnde Distanzregeln eine neue, weit schlimmere Infektionswelle als die erste ausgelöst werden könnte. Was der Senat und die zuständigen Schulbehörden beschlossen haben, lesen Sie hier im Tagesspiegel. Ich fragte aber Patrick Larscheid, den Leiter des Reinickendorfer Gesundheitsamtes, wie er die Lage sieht. Auf seinen Rat haben in den vergangenen Monaten die Menschen in ganz Berlin gehört. Kurz und knapp zusammengefasst: Kinder brauchen ihre Schulen, wir können Schulen einen sicheren Ort sein lassen. Den ganzen Text finden Sie am Ende dieses Newsletters – gemeint als eine Art ruhiger Wegweisung in die neue Woche.

Anderes Thema: das Schullandheim Heiligensee. Viele tausend Berliner Schülerinnen und Schüler haben im Laufe der vergangenen Jahrzehnte glückliche Ferientage im Schullandheim Heiligensee verbracht. Jetzt ist die Unterkunft, die mitten im Naturschutzgebiet zwischen Dünen und Nadelhölzern liegt, in ihrer Existenz bedroht, weil seit Mitte März wegen der Pandemie-Sanktionen keine Kinder mehr kommen durften, die Unkosten aber weiter aufgebracht werden müssen. Darüber hatte ich im Reinickendorf-Newsletter in der vergangenen Woche berichtet, und auch das Spendenkonto des Fördervereins bei der Postbank genannt. Hier ist noch einmal die Bankverbindung: IBAN DE 89 1001 0010 0173 6271 07

Nun aber zeichnet sich eine Rettungsmöglichkeit ab, noch etwas vage, aber immerhin. Aufgetan hat sie der Reinickendorfer SPD-Abgeordnete Jörg Stroedter, der sowohl mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey wie auch dem Chef der Berliner Förderbank, IBB, Jörg Allerkamp im Gespräch über denkbare Hilfen ist. Allerkamp verwies auf bestehenden Hilfsfonds, näheres dazu weiter unten. Der CDU-Abgeordnete Stephan Schmidt (Heiligensee gehört zu seinem Wahlbezirk) rief zu Spenden auf, Details weiter unten im aktuellen Reinickendorf-Newsletter.

Und das ist längst nicht alles im Newsletter. Sie merken, gut was los bei uns in Reinickendorf. – Text: Gerd Appenzeller
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Dieser Text erschien zuerst im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Reinickendorf. Die Tagesspiegel-Newsletter für die 12 Berliner Bezirke (mit schon 220.000 Abos) gibt es in voller Länge und kostenlos hier: leute.tagesspiegel.de
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