Namen & Neues

Noch einmal: Der Müll muss weg

Veröffentlicht am 28.11.2018 von Gerd Appenzeller

Der Fortschritt ist eine Schnecke, aber auch die bewegt sich. Seit fast zwei Jahren wurde in diesem Newsletter immer wieder darauf hingewiesen, dass es doch möglich sein müsse, eine regelmäßige Sperrmüllabfuhr zu organisieren. Auch wenn man den Berlinern gerne unterstellt, sie seien, was Ordnung betrifft, ziemliche Chaoten, kann man davon ausgehen, dass es niemand schön findet, wenn in seinem Wohngebiet dauernd alte Möbel, Fernseher, Kloschüsseln und Waschbecken auf der Straße stehen. Und der Weg zum Recyclinghof in Heiligensee ist nun einmal weit, nicht jeder hat ein Auto, und so richtig prickelnd ist es auch nicht, vor dem Hof in einer langen Autoschlange zu warten, bis man endlich aufs Gelände fahren kann. Die BSR wollte erst nicht mittun, sie hielt das Projekt für unrealistisch. Eines Tages schrieb mir der für Ordnungsangelegenheiten zuständige Bezirksstadtrat, Sebastian Maack, AfD, eine Mail. Wenn der Reinickendorf-Newsletter das Projekt publizistisch unterstützen würde, wolle er versuchen, einen solchen Test zu realisieren.

Das sagte ich zu, im Interesse der Bürgerinnen und Bürger. Dann schickte er mir wieder eine Mail, am 14. November. Deren erster Satz lautete: „Unser gemeinsames Projekt wird wohl doch noch dieses Jahr ein Stück vorangehen. Wir werden am 1. Dezember mit der BSR einen Kiez-Samstag abhalten. An diesem Tag können die Anwohner von acht bis 12 Uhr am Schäfersee und an einem weiteren Standort in der Kühleweinstraße gegenüber der Hausnummer 80 an der Ecke zur Mittelbruchzeile Sperrmüll und Elektroschrott abgeben“. Diesen Samstag ist es also so weit. Wenn es klappt, wird es einen weiteren Test geben, und auch an anderen Standorten im Bezirk. Ich freue mich, wenn was draus wird!

In eigener Sache: Warum nennen Sie nicht die AfD-Parteizugehörigkeit des Bezirksstadtrates Sebastian Maack, fragte mich ein erboster Leser meiner sonntäglichen Kolumne im Tagesspiegel-Berlinteil zum Sperrmüll-Testbezirk Reinickendorf. Das sei mal wieder die typische Benachteiligung der AfD. Hierzu eine Klarstellung. Die kritische Position des Tagesspiegels gegenüber dieser Partei ist kein Geheimnis und wird immer wieder begründet. Mit dem Reinickendorf-Newsletter hat das aber überhaupt nichts zu tun. Ich nenne Parteizugehörigkeiten, wenn ich sie für sach-relevant halte. Oft tue ich es nicht, weil ich der Meinung bin, dass Kommunalpolitik in erster Linie sachorientiert sein muss. Deshalb lobte ich die Aktivität von Sebastian Maack in Sachen Sperrmüll.